Kassenärzte sehen dringenden Bedarf bei Notfallversorgung in Rheinland-Pfalz

Wie kann die Notfallversorgung entlastet werden? Die Kassenärztliche Vereinigung und Gesundheitsminister Hoch machen Vorschläge.

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Foto: dpa (Symbolbild)

MAINZ. Um die Akut- und Notfallversorgung langfristig sicherzustellen, muss nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz (KV RLP) die Steuerung der Patienten verbessert und die Bezahlung verändert werden.

Die medizinischen Ressourcen seien begrenzt, Notaufnahmen und ärztliche Bereitschaftspraxen würden zu stark oder falsch genutzt, kritisierten die Kassenärzte am Montag in einer in Mainz verschickten Mitteilung. Neben einer Aufklärung der Öffentlichkeit sei die vernetzte Steuerung der Patientinnen und Patienten notwendig. Die beiden Telefonnummern 116117 und 112 müssten klar definierte Zuständigkeiten behalten und nicht über eine gemeinsame Erreichbarkeit laufen.

Für die «ohnehin bereits extrem belasteten Praxen» fordert die KV RLP zudem eine extrabudgetäre Vergütung von Leistungen in der Akut- und Notfallversorgung. Der erste Schritt zu einer effektiveren Versorgungssteuerung sei die professionelle, schnelle Ersteinschätzung. Wer danach die akuten Fälle behandelt, müsse das über ein gesondertes Budget abrechnen können. «Die Behandlung von ambulanten Notfällen ist aktuell nicht kostendeckend und belastet stark die vorhandenen Ressourcen.»

Mit mehr Bereitschaftsdienstzentralen der KV würden die Notaufnahmen weniger stark angesteuert werden, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). «Nach meiner Meinung gehört eine ambulante Notfallversorgung der KV an jedes Krankenhaus im Land.» Zudem habe er bei der KV bereits angeregt, das gute Konzept der 116117 weiterzuentwickeln, sodass Menschen auch über diese Nummer unmittelbar im Anschluss an die Ersteinschätzung einen Termin beim Hausarzt oder Kinderarzt bekommen können.

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