Neues Stadtquartier entsteht: Saarburg Terassen nehmen Gestalt an

0
Das neue Küchenhaus in Saarburg. Foto: Stadt Saarburg

SAARBURG. Die Bauarbeiten im Bereich der ehemaligen Kaserne de lattre schreiten voran. Dort entsteht ein lebendiges, attraktives und nachhaltiges Stadtquartier.

„Die Arbeiten machen sichtbare Fortschritte und vieles ist schon fertiggestellt“, erklärt Bürgermeister Jürgen Dixius. Der zentrale Ankerpunkt des auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gebietes ist das Küchenhaus, in dem aktuell der Innenausbau in vollem Gange ist. Das Gebäude mit der beleuchteten, markanten Uhr ist von außen bereits fertiggestellt.

Im Erdgeschoss des Gebäudes ist Gastronomie vorgesehen. Die Stadt Saarburg hat hier einen geräumigen Küchenbereich, Gästeräume sowie einen abtrennbaren, großen Veranstaltungsraum für Feiern geschaffen. In der ersten Etage sind bereits mehrere Schulungsräume, ein Sozialraum sowie Büroräume entstanden. Oben komplettieren 14 kleine Appartements das Haus, das für einen Langzeitmieter bestimmt ist.

Außen sollen zwei große Terrassen an der Ost- und Westseite des Küchenhauses Gäste zur Außengastronomie einladen. Auf der Ostseite des Küchenhauses wird der Grünzug in Form einer parkähnlichen Allee fortgeführt werden. Der dazu eingereichte Änderungsantrag wurde zwischenzeitlich vom Fördermittelgeber bewilligt. Westlich des Küchenhauses sind die Arbeiten am Grünzug – mit Ausnahme der Baumpflanzungen – weitestgehend abgeschlossen. Der hier bereits angelegte, großzügige Grünzug zieht sich durch das gesamte neue Stadtquartier und erfüllt gleich mehrere Funktionen: Er ist ein Bereich für Freizeitgestaltung und Naherholung, ein Flugkorridor für geschützte Fledermaus- und Vogelarten und ein Teil der barrierearmen Achse vom Warsberg zum Kammerforst. Über insgesamt fünf Querverbindungen, drei davon als Rampe angelegt, gelangt man quer durch das Quartier und barrierefrei zur Innenstadt. Die Wege sind für Radfahrer und Fußgänger angelegt, können aber auch als Rettungszufahrt genutzt werden. Das Projekt „Saarburg-Terrassen: Öffentliche Räume“, zu dem der Grünzug Ost und West und das Küchenhaus gehören, werden bei Gesamtkosten von rund 8 Millionen Euro mit 5,43 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Nationale Projekte des Städtebaus gefördert.

Im Bereich des Eingangs zur Kaserne, zwischen Irscher und Schadaller Straße, sind bereits im letzten Jahr die ersten Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen des ersten und zweiten Vertriebsabschnitts bezogen worden. Die BPD Immobilienentwicklung GmbH hat im gesamten Bereich in insgesamt fünf Bauabschnitten einem Mix aus freistehenden Einfamilienhäusern, Doppelhäusern, modernen Reihenhäusern sowie verschieden großen Eigentumswohnungen vorgesehen. Die Häuser des ersten und zweiten Vertriebsabschnitts sind bereits ausverkauft und die des dritten Vertriebsabschnitt fast vollständig.

Das Wohngebiet Saarburg Terrassen. Foto: Stadt Saarburg

Der vierte Vertriebsabschnitt hat bereits begonnen. Zusätzlich bietet die Stadt Saarburg im Bereich hinter dem bereits entstanden individuellen Wohngebiet am Reitertor insgesamt 12 weitere Bauplätze für individuelles Wohnen an. Das neue Wohngebiet ist nachhaltig, lebendig mit vielen Plätzen und verkehrsberuhigt. Der Quartiersparkplatz an der Irscher Straße wird mit moderner Ladestruktur ausgestattet werden. Im Bereich der Schadaller Straße wird ein weiterer Parkplatz entstehen. „Das ermöglicht zukunftsorientiertes Wohnen in einer durchgrünten Landschaft“, so Dixius. Nachhaltig ist auch die Entwässerung des Gebietes, denn das Oberflächenwasser wird im Innenbereich der Kaserne in einen separaten Kanal gefasst und nicht mehr direkt der Kläranlage zugeführt. Es fließt in einen Kanal unter der Bundesstraße 409, durch das Industriegebiet in die Regenrückhaltebecken und wird dann gedrosselt in den Kaselbach geleitet. Das ist sicherer und spart Ressourcen.

Weitere Kasernengebäude und Flächen werden derzeit von privaten Bauträgern umgestaltet. Ein ehemaliges Wohnheim, die Ausbildungshalle und die Panzerhalle im Zentrum des Gebietes werden zu neuen individuellen Wohn-, Dienstleistungs- und Lebensräumen. Im Bereich der FAMO-Kaserne an der Irscher Straße, werden aktuell drei Gebäude rückgebaut. Dort sollen noch in diesem Jahr moderne Eigentumswohnungen entstehen. „Wir haben schon viel erreicht und wollen nun zuerst die bestehenden Projekte abschließen. Dann werden wir die Planung für die Veranstaltungshalle an der Irscher Straße voranbringen, die auch in Verbindung mit dem Küchenhaus nutzbar sein wird. Weitere Projekte schließen wir nach und nach an, haben aber keinen Zeitdruck“, sagt Dixius.

Seit dem Abzug der französischen Garnison im Jahr 2010 hat die Stadt Saarburg die Gebäude und Grundstücke kontinuierlich einer zivilen Nutzung zugeführt. Neu geschaffen wurde unter anderem ein Nahversorger mit weiteren Dienstleistungen auf der Fläche des früheren Unteroffizierskasinos. Das Bundesausbildungszentrum für den Bundesfreiwilligendienst, eine Bildungseinrichtung des Bundes, ein Ärztehaus und verschiedene Dienstleister haben sich im Eingangsbereich der Kaserne niedergelassen. Zuvor wurden viele weitere Projekte umgesetzt, vom Bau der Kita St. Marien auf dem Gelände der französischen Grundschule, der Umgestaltung der Kita St. Laurentius im früheren Kasino, über die Wohngebiete der Cité Sud und Cité Nord bis hin zum Sportzentrum Kammerforst und dem Justizausbildungszentrum des Landes. Weitere Konversionsprojekte umfassen die Photovoltaikanlage in der Nähe des früheren Schießstandes und das halboffene Weideprojekt mit Taurusrindern und Konikpferden, das gemeinsam mit dem NABU RLP auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz umgesetzt wurde.

Vorheriger Artikel++ Trier: Vater aus dem Fenster gestossen und getötet – Gericht fällt Urteil ++
Nächster Artikel10-Jährige auf dem Schulweg entführt und missbraucht: Revision gegen Urteil

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.