Prozess um Mord an Dauner Arzt: Einlassung der angeklagten Lebensgefährtin erwartet

Ende 2022 wurde ein Arzt in der Eifel getötet. Auf der Anklagebank sitzt auch dessen damalige Lebensgefährtin. Sie will Angaben machen.

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Die Lebensgefährtin (2.v.r.) des Arztes aus der Eifel steht wegen gemeinschaftlichem Totschlag mit ihrem Sohn (durch Akte verdeckt) und einem weiteren Jugendlichen (gemeinschaftlicher Mord) inmitten der Verteidiger vor Gericht. Foto: Harald Tittel/dpa

TRIER. Im Prozess um den ermordeten Arzt Steffen Braun in der Eifel wird am heutigen Dienstag (9.00 Uhr) eine Einlassung der angeklagten damaligen Lebensgefährtin vor dem Landgericht Trier erwartet. Einer ihrer Anwälte werde zunächst die Einlassung verlesen, danach werde die 35-Jährige Angaben zur Person machen, hieß es von der Verteidigung.

Mit auf der Anklagebank sitzen der zur Tatzeit 16-jährige Sohn der Frau und dessen damals ebenfalls 16 Jahre alter Stiefbruder. Das Trio soll laut Anklage den Mediziner am 30. Dezember 2022 «entsprechend eines gemeinsam gefassten Tatplans» im Wohnhaus in Gerolstein getötet und die Leiche in einem Waldstück vergraben haben.

Motiv soll «ein zerrüttetes innerfamiliäres Verhältnis» gewesen sein. Der Arzt hat laut Staatsanwaltschaft «übermäßig dem Alkohol zugesprochen» – dabei sei es zu verbalen und körperlichen Übergriffen «im häuslichen Umfeld» gekommen (lokalo.de berichtete).

Bei den jungen Männern lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen Mord wegen Heimtücke: Sie sollen dem Arzt nach einem Streit mit der Freundin aufgelauert, ihn mit Baseballschläger und Schraubenschlüssel attackiert und einer Schlinge um den Hals gewürgt haben. Die Lebensgefährtin sei zeitweise dabei gewesen, soll sich aber an der Gewalt nicht beteiligt haben. Sie ist wegen gemeinschaftlichen Totschlags angeklagt.

Der heute 18-jährige Sohn will zu den Vorwürfen zunächst schweigen. Der Stiefbruder (17) wird nach Angaben seines Anwalts eine Erklärung abgeben. (Quelle: dpa)

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