Kirf: Rund 100 Kröten gehäutet und gefressen – Was steckt hinter dem „Kröten-Massaker“?

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Foto: Sebastian Willnow/dpa/Illustration

KIRF. Wie der Volksfreund berichtet, wurden am Kirfer Weiher rund 100 Häute toter Kröten gefunden. Helfer, die ehrenamtlich wandernde Kröten und Frösche über die Straße tragen, fanden die Überreste des Gemetzels.

Die Zeitung zitiert Förster Dietmar Schwarz: „An einem Morgen haben da rund 100 Häute auf den Steinen gelegen. Das habe ich in mehr als 20 Jahren nicht gesehen“. Schwarz und seine Helfer stellten sich die Frage, wer hinter dem Kröten-Massaker stecken könnte. Kormorane kommen nicht in Betracht, da sie die Tiere ganz schlucken. Auch natürliche Fressfeinde wie Mäusebussarde, Reiher oder auch Nutria scheiden aus – letztere z.B. fressen nur den Laich.

Durch Recherchen im Netz wurden Schwarz und seine Helfer auf einen Fall aus Nordhessen aufmerksam, wo Waschbären mittlerweile zur Plage geworden sind. Auch dort hatten die Säuger Kröten gehäutet. Zudem wurde ein Waschbärpaar im Leuktal bei Kollesleuken beobachtet.

Da die Erdkröte über ein Hautgift verfügt, das sie normalerweise davor schützt, gefressen zu werden, haben die Waschbären die Fähigkeit entwickelt, die Lurchtiere mit ihren Pfoten zu häuten. Die erwachsenen Tiere bringen dies sogar ihren Jungen bei!

Insbesondere in der Laichzeit kommt es zu regelrechten Kröten-Fressorgien durch Waschbären. Laut einem Wissenschaftler der Universität Frankfurt werde der „Fraß-Druck auf geschützte Amphibien und Reptilien“ in manchen Regionen „teilweise bestandsbedrohend“.

Wie sich die Waschbär-Population im Kreis Trier-Saarburg entwickelt, ist derzeit unklar. Bekannt ist, dass im Jagdjahr 2022/23 rund 80 Waschbären in Trier-Saarburg erlegt wurden, im Jahr 2023/24 107. (Quelle: Trierischer Volksfreund)

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