Eifelstrecke: „Jahrhundertprojekt“ folgt dem Wiederaufbau – Was das für Reisende bedeutet

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Foto: Harald Tittel/dpa

TRIER. Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte die Eifelstrecke auf zahlreichen Abschnitten in NRW und Rheinland-Pfalz nahezu komplett verwüstet. Während noch letzte Arbeiten für den Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe zerstörten Strecke laufen, beginnt die DB zeitgleich mit der Elektrifizierung – Was das für Bahnreisende auf der Strecke Trier – Köln bedeutet.

Nachdem der Wiederaufbau der Eifelstrecke abgeschlossen ist, beginnt für die Bahn das nächste „Jahrhundertprojekt“. Ab Ende Mai starten dafür unter anderem Untersuchungen des Baugrunds und Kampfmittelsondierungen. 2025 sollen erste Fundamente für die neuen Oberleitungsmasten errichtet werden. Die Bautrupps nehmen sich dabei Abschnitt für Abschnitt vor, um schnellstmöglich und im vorgesehenen Zeitrahmen fertig zu werden – die Detailplanung steht.

Umfangreiche Arbeiten zur Elektrifizierung

Für das Elektrifizierungsprojekt spannt die DB in einem eng getakteten Plan allein 300 Kilometer neuen Fahrdraht. Auf 17 Kilometern passen die Fachkräfte Gleise und Weichen sowie 56 Brücken für die Elektrifizierung an. In zehn Tunnelbauwerken wird außerdem Platz für neue Oberleitungen und elektrische Züge geschaffen. Um die Strecken in der Eifel mit Strom zu versorgen, setzt die DB zudem ein neues, innovatives Konzept ein, das Planung und Bauzeit deutlich verkürzt. Dafür verlegen die Bauteams rund 280 Kilometer Kabel und legen rund 70 Kilometer Kabelkanäle an. So kann auf den Bau neuer Hochspannungsleitungen verzichtet werden. Darüber hinaus errichtet die DB an der Eifelstrecke zehn Bahnstromanlagen.

Auswirkungen auf den Zugverkehr

Ohne Einschränkungen für den Zugverkehr lässt sich dieses Jahrhundertprojekt für die Eifel nicht umsetzen. Weil sich an den Wiederaufbau der Strecke zwischen Gerolstein und Kall direkt die Bauarbeiten für die Elektrifizierung anschließen, brauchen die Fachleute eine Bauphase bis Juni 2025, in denen hier keine Züge fahren können.

Der bestehende Ersatzverkehr mit Bussen wird bis dahin fortgeführt. Für die Reisenden zwischen Trier-Ehrang und Gerolstein sowie Kall und Hürth-Kalscheuren sind die Züge bereits seit Längerem wieder im Einsatz. Die DB versucht dabei, die Auswirkungen für Reisende so gering wie möglich zu halten und Arbeiten weitgehend gebündelt durchzuführen. Während der Bauzeiten können die Züge nicht immer über die betreffenden Abschnitte der Eifelstrecke fahren. Damit die Fahrgäste dennoch weiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein können, erarbeitet die DB mit den Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen umfangreiche Ersatzkonzepte mit Bussen. .

Foto: Deutsche Bahn AG

Elektrifizierung und Ökostrom bei der DB

Schon heute sind über 60 Prozent des deutschen Schienennetzes elektrifiziert. Rund 90 Prozent der Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr des DB-Konzerns werden elektrisch erbracht.

Die DB betreibt in Deutschland ein eigenes Bahnstromnetz und deckt mehr als 65 Prozent des Bahnstroms mit erneuerbaren Energien ab. Damit liegt sie weit über dem öffentlichen Grünstrommix in Deutschland von derzeit unter 50 Prozent. Im Fernverkehr sind Reisende bereits seit 2018 mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs. Bis 2038 wird der gesamte DB-Bahnstrom – zehn Terawattstunden pro Jahr – zu 100 Prozent grün sein. Zudem wird die DB bis 2025 ihre Werke, Bürogebäude und Bahnhöfe in Deutschland vollständig mit Ökostrom versorgen.

(Quelle: Deutsche Bahn)

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