Gedroht, Opfer Füße, Arme und Hände abzuschneiden: Prozess gegen Entführerbande

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Ein Justizbeamter steht in einem Gerichtssaal. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

KOBLENZ. Am 26. März beginnt vor der 3. Strafkammer des Landgrichts Koblenz ein Prozess gegen den Angeklagten Sediq A. und vier weitere Mitangeklagte wegen erpresserischen Menschenraubes an den Tatorten Betzdorf und Kassel.

Den fünf Angeklagten im Alter von 23 bis 27 Jahren wird zur Last gelegt, in der Zeit vom 26.9. bis 28.9.2023 gemeinschaftlich einen erpresserischen Menschenraub sowie einer der Angeklagten zugleich eine gefährliche Körperverletzung begangen zu haben.

Die Angeklagten sollen den ihnen bekannten Geschädigten am Abend des 26.9.2023 gewaltsam
entführt
haben, um von dessen Brüdern Lösegeld zu erpressen. Dabei soll einer der Angeklagten dem Geschädigten mit einem Messer eine ca. 1,2 cm große Stichwunde am Oberkörper zugefügt haben, die dazu geeignet gewesen sei, das Leben des Geschädigten zu gefährden, als dieser sich geweigert habe, mit ihnen ins Auto zu steigen. Während der Fahrt soll es zu weiteren Schlägen und zwei Verletzungen des Geschädigten mit dem mitgeführten Messer am rechten Knie sowie einer telefonischen Lösegeldforderung an einen Bruder des Geschädigten in Höhe von zunächst 10.000 Euro gekommen sein.

Im Verlaufe der Nacht sollen die Angeklagten den Entführten in einen Keller einer Gartenlaube verbracht und an einen Stuhl gefesselt festgehalten haben, wobei sich in dem Raum u.a. mehrere Messer, Pfefferspray und eine schwarze Feuerhandwaffe inklusive Munition und Magazin befunden haben sollen. Dem Geschädigten sei angedroht worden, dass man ihm seine Füße, Arme und Hände abschneide, wenn sein Bruder nicht das Lösegeld bringen würde. Währenddessen soll einer der Angeklagten einen weiteren Bruder des Entführten telefonisch kontaktiert und ein Lösegeld in Höhe von nunmehr 25.000 Euro gefordert haben.

Nachdem vier der Angeklagten schließlich mit dem Geschädigten die Gartenlaube verlassen haben und mit ihrem Fahrzeug losgefahren seien, sollen sie am Abend des 27.9.2023 festgenommen worden sein. Zu einer von der Polizei durchgeführten Geldübergabe soll der fünfte Angeklagte, der die Lösegeldverhandlungen geführt habe, erschienen und in der Nacht vom 28. auf den 29.9.2023 festgenommen worden sein. Zu einer Geldübergabe sei es letztlich nicht gekommen. (Quelle: Landgericht Koblenz)

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