Sozialtarifvertrag bei Ford ausgehandelt: „Gesamtpaket einmalig“

Die Investorensuche für das Fordwerk in Saarlouis war bislang erfolglos. Nach langen Verhandlungen liegt ein Ergebnis über einen Sozialtarifvertrag vor. Nun sind die Beschäftigten am Zug.

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Ein Ford Kuga steht vor einem großen Schild auf dem für die Bedeutung des Ford Werks in Saarlouis geworben wird. Foto: Oliver Dietze/dpa/Archivbild

SAARLOUIS. Der Betriebsrat, die Gewerkschaft IG Metall und der US-Autobauer Ford haben sich auf Regelungen zur Zukunft der 3750 Beschäftigten am Standort Saarlouis geeinigt.

Wie Betriebsratschef Markus Thal am Mittwoch auf einer Belegschaftsversammlung bekanntgab, unterzeichnete er eine 28-seitige Eckpunktevereinbarung mit der Geschäftsführung von Ford Deutschland. Zudem hätten die IG Metall und Ford einen dazugehörigen Sozialtarifvertrag unterschrieben.

Weiterbeschäftigung von 1000 Mitarbeitern bis Ende 2032

Die Vereinbarungen beinhalten unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1000 Mitarbeitern bis Ende 2032, Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem soll das ursprünglich für Mai 2025 geplante Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr verschoben werden.

«In keinem Betrieb in Deutschland gibt es ein vergleichbares Gesamtpaket», argumentierte Thal. Die IG Metall will ihre Mitglieder bei Ford voraussichtlich am 22. Februar abstimmen lassen, ob das Gesamtpaket angenommen wird oder stattdessen ein unbefristeter Arbeitskampf stattfinden soll. Rund 98 Prozent der Ford-Belegschaft gehören der Gewerkschaft an.

Nach Ansicht des Betriebsrates stellt die Vereinbarung nach dem Scheitern der Investorenfrage die zweitbeste Lösung dar. «Aus unserem Blickwinkel wurden in einem intensiven Prozess alle Punkte auf ein Maximus ausverhandelt. Deshalb empfehlen auch wir als Betriebsrat die Annahme.»

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