MAINZ. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) setzt sich für den Erhalt der Weinbergsteillagen an der Mosel ein. Die Winzer benötigten Planungssicherheit für den Einsatz von Hubschraubern für ihre Pflanzenschutzmaßnahmen in diesen Weinbergen, erklärte Schmitt am Freitag in Mainz.
Der Entscheidung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zur Zulassung der für den Rebschutz mit Hubschraubern und Drohnen erforderlichen Fungizide werde daher dringend erwartet. Demnach geht es an der Mosel um 73,5 Hektar Rebflächen, wovon im Jahr 2023 etwa 55 Hektar mit Hubschraubern behandelt wurden.
Die Weinbauministerin wies Kritik zurück, der Einsatz von Fungiziden aus der Luft könne im Zusammenhang mit dem Rückgang bestimmter Populationen des Mosel-Apollofalters stehen. Die Weinwirtschaft für diesen Rückgang verantwortlich zu machen, sei nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil sei etwa das Projekt «Lebendige Moselweinberge» von der UN als Projekt zur Stärkung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet worden. Bei dem Projekt arbeiten Winzer und Naturschützer daran, die Biodiversität sowie den Steillagenweinbau an der Mosel zu erhalten.
Der extrem seltene Mosel-Apollofalter wurde jüngst zum «Schmetterling des Jahres» 2024 gekürt. Der Schmetterling kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor und lebt an steilen Felsen und Mauern, umgeben vom Weinanbau. Seit 2012 geht die Zahl der Falter laut BUND massiv zurück. Die Umweltschützer kritisieren in dem Zusammenhang insbesondere den Pestizideinsatz im konventionellen Weinanbau. Der Schmetterling mit den weißen Flügeln mit schwarzen und roten Flecken zählt zu den größten Tagfaltern in Deutschland.