TRIER. Ein Handwerker, der im Dachstuhl des Domes arbeitet, bricht zusammen und stürzt auf das Deckengewölbe ab. Glücklicherweise handelt es sich bei diesem Fall nicht um einen realen Einsatz, sondern eine Übung, der Patient ist nur eine Puppe. Undenkbar ist solch ein Szenario allerdings nicht – regelmäßig wird im Dach oder in den Domtürmen gearbeitet.
Müssen Personen dort medizinisch versorgt oder gerettet werden, ist das ein Fall für Spezialisten – die Facheinheit Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) der Trierer Berufsfeuerwehr – eine von sechs Höhenretter-Einheiten in Rheinland-Pfalz, die wegen ihrer speziellen Fähigkeiten auch über die Stadtgrenzen hinaus eingesetzt wird.
Die Höhenretter arbeiten sich über enge Treppen und Gänge zum Einsatzort im Dachstuhl des Domes, sichern sich wie Bergsteiger mit Gurt und Seil und steigen zu dem Dummy ab. „Wir üben regelmäßig, um uns auf Einsätze vorzubereiten“, sagt Sascha Feltes, Leiter der Facheinheit. Vor Ort beginnt in schwieriger Umgebung sofort die medizinische Erstversorgung des Patienten: Jeder der 15 Trierer Höhenretter ist auch Notfallsanitäter und hat damit die höchste, nicht ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst.
Nach der medizinischen Versorgung wird der Patient in einer Schleifkorbtrage zur weiteren Versorgung abtransportiert, teils abgeseilt über steile Treppen. Zwischendurch muss der Patient noch reanimiert werden. Unten wartet bereits der Rettungswagen, der den Patienten im Ernstfall in eine Klinik bringen würde. (Quelle: Stadt Trier)