MAINZ. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium prüft derzeit den Abschuss eines Wolfes im Westerwald, wie der Volksfreund berichtet. Grund ist, dass das Trier erstmalig einen Zaun überwunden und vier Schafe gerissen hat. Über die Frage besteht Uneinigkeit in der Mainzer Ampel.
Während Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) sich bei der Vorstellung des neuen Wolfsmanagementplans vor ca. einem Monat erneut gegen Abschüsse ausgesprochen hatte, kritisierte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Marco Weber, die Haltung der Umweltministerin scharf. Auch die SPD zeigte sich zuletzt offen für Wolfsabschüsse.
Am 8. September hatte der Wolfsrüde GW1896, der Leitwolf des Leuscheider Rudels, in Mehren im Westerwald erstmalig in Rheinland-Pfalz einen Weidezaun überwunden, der laut Ministerium besonders hohe Anforderungen eines „empfohlenen Wolfs-abweisenden Schutzes“ erfüllt. In der Folge leitete das Eder-Ministerium ein Prüfverfahren nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein, das es erlauben wurde, das Tier abzuschießen, falls sein solcher Vorfall sich wiederholt.
Während die Grünen-Fraktion im Mainzer Landtag sich auf den Standpunkt stellt, der bewusste Fall zeige, dass die bestehenden rechtlichen Grundlagen für den Umgang mit Problemwölfen ausreichend seien, sieht der liberale Koalitionspartner dies erneut anders. Laut Marco Weber bestehe „Handlungsbedarf“. Seine Partei fordere seit langem, „dass auffällige Wölfe geschossen werden müssen“. Die SPD-Fraktion rechnet künftig mit mehr Problemwölfen. Über den Umgang damit brauche es eine Debatte.
Kritik kam die Oppositionsfraktionen. Horst Gies, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, sagte, seine Fraktion habe wiederholt „vor den Folgen, insbesondere für die heimischen Landwirte und Weidetierhalter gewarnt“. Stefan Wefelscheid, parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler, monierte, die Regierung handele erst, wenn ein Schaden entstanden sei. Ralf Schönborn, umweltpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, teilte mit, Einzelentnahmen griffen zu kurz. (Quelle: Tierischer Volksfreund)


















