Experten für entlaufene Hunde: Eifler Verein “Saving Paws” hilft verzweifelten Hundebesitzern

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Labradore gelten als sehr intelligent und freundlich. Foto: dpa (Symbolbild)

BIRRESBORN. Wenn der Hund entläuft, sollten die Besitzer unbedingt die Nerven behalten: Durchdachtes und strukturiertes Vorgehen erhöht die Chance, den Hund wohlbehalten zurückzubekommen. Und es gibt Experten, die dabei helfen.

Es ist eine Horrorvorstellung für alle Hundebesitzer: Der vierbeinige Liebling läuft von zuhause oder beim Spaziergang weg. Die Hundesuchhilfe „Saving Paws“ Vulkaneifel/Südeifel & Umgebung hilft professionell, entlaufene Hunde zu suchen und zu sichern, und sagt: Panik hilft niemandem weiter.

Wenn ein Hund verschwindet und nicht zurückkehrt, stehen seine Menschen vor einer beunruhigenden und belastenden Situation, die ihren Alltag umwirft. Die Suche nach dem geliebten Vierbeiner kann zu einer Herausforderung werden, da oft unklar ist, wo und wie man beginnen soll. Familienmitglieder, Freunde und Bekannte werden zusammengetrommelt, Gebiete werden aufgeteilt, getragen vom gemeinsamen Ziel: Wir schaffen das! Doch ist das wirklich der optimale Weg?

Leider werden bei der Suche nach vermissten Hunden oftmals Fehler gemacht – meist aus Unwissenheit und Panik – die die Chancen auf eine erfolgreiche Rückkehr des Hundes erheblich mindern oder zumindest unnötig erschweren. Die Hundesuchhilfe „Saving Paws“ Vulkaneifel/Südeifel & Umgebung unterstützt und hilft dabei, die Suche effektiv zu gestalten.

Carina Niesen, Gründerin und 1. Vorsitzende des Vereins, engagiert sich seit vielen Jahren mit ihrem Team ehrenamtlich für entlaufene Hunde. Seit Jahren berät und unterstützt sie Menschen, deren Hunde entlaufen sind. Bei Bedarf werden gemeinsam Futterstellen eingerichtet, und auch die notwendige Ausrüstung, darunter u.a. Livekameras, und Lebendfallen, um entlaufene Hunde zu sichern, wird zur Verfügung gestellt. Neben den beiden Gründungsmitgliedern Heike Bierekofen und Lara Richardson unterstützen sie weitere ehrenamtliche Helfer, die in der ganzen Eifel bis hin nach Trier verteilt sind, und sich mit Herzblut dafür einsetzen, die Vierbeiner wohlbehalten nach Hause zu bringen.

Carina Niesen erklärt: „Bei 80 – 90 % der Ausreißer handelt es sich um Auslandshunde, und der Großteil davon sind Hunde, die gerade neu hier angekommen sind. Alles ist ihnen fremd, sie kommen nicht zurecht und sind nicht für unsere Gesellschaft sozialisiert. Um sich da besser hineindenken zu können, gebe ich euch mal ein Beispiel:

Stellt euch vor, man würde Euch kidnappen, entführen, in einen engen Käfig stecken, in einen Transporter verfrachten, und euch in einem Kriegsgebiet aussetzen. Wie würdest du dich fühlen? Und was würdest du als Erstes tun?

Du hättest sicher wahnsinnige Angst und dein erster Impuls wäre Flucht. Ein Versteck suchen, um dich dann langsam immer weiter vom Kriegsgeschehen wegzubewegen, um eben ein Gebiet zu suchen, wo Du sicher bist. Genau so geht es den Hunden, die hier neu ankommen. Sie haben keinerlei Bezug zu irgendetwas. Weder zu uns, noch zur neuen Umgebung. Alles riecht anders, wir haben ein anderes Klima, eine andere Sprache, eine andere Vegetation. Meist wissen wir nichts oder nicht viel über ihre Vergangenheit. War es ein Straßenhund? Hat er nur im Shelter gelebt? Und jetzt kommt er nach Deutschland und wir denken, er ist unendlich dankbar. Menschen haben oft eine falsche Erwartungshaltung, die der Hund zunächst nicht erfüllt. Das braucht Zeit. Als Erstes haben wir dem Hund etwas genommen, nämlich seine gewohnte Umgebung und manchmal auch seine Freiheit, wenn er beispielsweise auf der Straße gelebt hat. Vertrauen muss erst aufgebaut werden. Wenn diese Hunde weglaufen, ist das besonders fatal, weil man diese Hunde in der Regel nur noch mit einer entsprechenden Lebendfalle sichern kann. Und dies bedarf einer professionellen, gut durchdachten und strukturierten Vorbereitung.“

Doch auch bei Familienhunden, die schon lange bei dem Besitzer sind, kann es vorkommen, dass dieser ausbüxst. Auch hier wägt die Hundesuchhilfe „Saving Paws“ jedes Mal sehr individuell das weitere Vorgehen ab. Wenn beispielsweise der Hund samt Leine entlaufen ist und möglicherweise festhängt, mache ggfls. ein Einsatz mit Suchhunden, so genannten Pettrailer, Sinn. Die Hundessuchilfe Saving Paws verfügt selbst über sechs ausgebildete Pettrailer-Teams, die bei Bedarf eingesetzt werden.

Carina Niesen führt aus: „Ersteimal ist es egal, aus welchem Grund der Hund weggelaufen ist, wichtig ist, ruhig zu bleiben und möglichst sofort externe Hilfe dazu zu nehmen. Denn der Besitzer selbst ist meist so in Panik, dass ein strukturiertes Denken nicht mehr möglich ist. Daher bitte direkt anrufen, nicht erst nach Stunden, in denen schon viel versucht wurde, und nichts funktioniert hat.“

Die Hundesuchhilfe „Saving Paws“ Vulkaneifel/Südeifel & Umgebung ist ein gemeinnütziger Verein und ehrenamtlich tätig. In diesem Jahr wurde die Hundesuchhilfe bereits 26 mal um Hilfe gebeten, und alle 26 Hunde konnten mit Hilfe der Saving Paws wohlbehalten gesichert werden. Die Hundesuchhilfe ist stehts unter der Notfallnummer 0170-7350767 erreichbar, auch an Wochenenden, Feiertagen, Weihnachten und Silvester.

Kontakt:

Hundesuchhilfe Saving Paws Vulkaneifel/Südeifel & Umgebung, Carina Niesen, Birkenweg 7, 54574 Birresborn, Tel.: 0170-7350767 (Quele: Hundesuchhilfe „Saving Paws“)

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