
BAD NEUENAHR-AHRWEILER. In Trauer und Hoffnung vereint haben im Ahrtal zahlreiche Menschen am zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe der damaligen Opfer gedacht.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich vom Willen der Menschen zum Wiederaufbau beeindruckt. «Wie so viele Menschen im ganzen Land erschüttern auch mich die Folgen der Katastrophe nach wie vor sehr», sagte Dreyer am Freitag beim Gedenken im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler. «Umso mehr bin ich beeindruckt von dem immensen Willen der Menschen, die eigene Heimat Schritt für Schritt wieder aufzubauen.»
Zum zweiten Jahrestag hatte die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zum Gedenken geladen. Das ganze Land trauere um die Toten, fühle mit den Angehörigen und stehe an der Seite der Betroffenen, sagte Dreyer.
Nach Ansicht des Bürgermeisters von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, ist zwei Jahre nach der Flut im Ahrtal der Weg zur Normalität noch weit. «Ja, viele sind müde, erschöpft vielfach, und manchmal ist man auch der Verzweiflung nah» sagte der CDU-Politiker beim Gedenktag der Stadt. «Der Weg zur neuen Normalität ist noch weit.»
Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe sei im Tal aber nicht alles nur schwarz oder grau, sagte Orthen. «Wenn wir zurückschauen auf die letzten beiden Jahre, dann darf man auch feststellen, dass sich vieles getan hat.» Am meisten freue ihn, dass die Einwohnerinnen und Einwohner da seien. «Nicht nur hier und heute bei der Gedenkfeier, sondern dass so viele die Herausforderung des Neuanfangs mitgehen.»
Bei der Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 im Westen Deutschlands kamen allein in Rheinland-Pfalz mindestens 136 Menschen ums Leben – davon 135 im Ahrtal und ein Mann in der Eifel. Ein Mensch wird noch vermisst. Im benachbarten Nordrhein-Westfalen starben bei Hochwassern nach extremem Starkregen 49 Menschen.
Auf die Frage des SWR, ob sie sich am zweiten Jahrestag entschuldige, sagte Dreyer: «Als Ministerpräsidentin übernehme ich für ganz, ganz viel Verantwortung und das muss ich auch, aber ich kann nicht für diese Naturkatastrophe eine Entschuldigung aussprechen.» Die Landesregierung ziehe Lehren aus dem Unglück. «Wir stellen den Katastrophenschutz neu auf, um auch tatsächlich solchen Katastrophen gegenüber die Menschen besser schützen zu können, und das ist natürlich meine ganz große Verpflichtung auch dafür zu sorgen.»
Zur Gedenkveranstaltung im Kurpark kamen mehrere Hundert Menschen, darunter viele Ältere. Bei sonnig-bewölktem Himmel rief Bürgermeister Orthen zu Beginn zu einer Gedenkminute auf, zu der sich die Besucherinnen und Besucher erhoben. Der Rede folgten alle andächtig – deutlichen Applaus gab es beim Dank an die Helfer und Helferinnen bei der Beseitigung der Flutfolgen.
Unterdessen ist ein Großteil der Spenden zwei Jahre nach dem Unglück ausgezahlt. Bei den beiden Organisationen mit den meisten Geldspenden sind mehr als 450 Millionen Euro eingegangen, wie Aktion Deutschland Hilft e.V. und das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe auf dpa-Anfrage mitteilten. Beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe seien rund 91 Prozent der 168,7 Millionen Euro Spenden ausgezahlt oder verplant.
Aktion Deutschland Hilft – ein Bündnis mehrerer deutscher Hilfsorganisationen – hat nach eigenen Angaben insgesamt 283 Millionen Euro Spenden «für die Nothilfe und den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten» erhalten. Wegen Abzügen für Aktions- und Betriebskosten stünden den Bündnisorganisationen davon rund 261 Millionen Euro zur Verfügung. 184 Millionen Euro, also rund 70 Prozent, seien bisher an die Organisationen ausgezahlt worden.
Laut einer Auswertung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) von 2022 sind das die beiden Organisationen mit dem höchsten Spendenaufkommen. Es gab auch Spenden über zahlreiche andere Bündnisse sowie über private Wege. Von den gespendeten Geldern wurde unter anderem der Wiederaufbau finanziert.
Im Ahrtal wurden auf einer Länge von 40 Kilometern Straßen, Brücken, Gas-, Strom- und Wasserleitungen sowie rund 9000 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Rund 42.000 Menschen waren dort betroffen.
Ja alle sind müde, der Dreyer fallen auf dem Foto fast die Augen zu und die in der mitte hat gleich eine Sonnenbrille aufgesetzt so kann sie ein Nickerchen machen.
Stimmt, ich bin es müde!
Die unsägliche Dummschwätzerei der Verantwortlichen…..