
IRREL. Die Kegelbiene (Coelioxys) hat ihren Namen erhalten durch die besondere Form ihres Hinterleibs. Die charakteristisch spitz zulaufende Kegelform ihres Hinterleibs ermöglicht es ihr, die eigenen Eier in die Nester anderer Bienen zu legen, z.B. von Mauerbienen oder Filzzahn-Blattschneiderbienen.
Daher wird die Kegelbiene auch „Kuckucksbiene“ genannt, weil sie wie der gleichnamige Vogel anderen ihre Eier unterschiebt. Sie sticht dazu mit dem Hinterleib durch die Hülle der Brutzelle und ihren Pollenvorrat. Anschließend legt sie ihr Ei in das Nest. Nachdem die Larve der Kegelbiene geschlüpft ist, ernährt sie sich zu Beginn vom Pollenvorrat im Nest, anschließend tötet sie das Wirts-Ei bzw. die bereits geschlüpfte Wirts-Larve. Deshalb besitzen Kegelbienen keine Sammelhaare zum Pollentransport, denn sie müssen ihren Nachwuchs nicht versorgen als sogenannte „Brutschmarotzer“.
Erwachsene Kegelbienen ernähren sich von verschiedenen Nektarpflanzen wie Gewöhnlicher Hornklee, Natternkopf und Acker-Witwenblume. Sie fliegen in Abhängigkeit ihrer Wirtsarten von Mai bis September und produzieren in der Regel eine Generation im Jahr. Die Schuppige Kegelbiene liebt trockenwarme Standorte wie Magerrasen, Brachflächen und Trockenhänge im Naturpark Südeifel. Dort sucht die sieben bis neun Millimeter große Wildbienenart auch nach „Wirtsbienen“ und deren Nestern.
Sie ist auf die Stein- und Erdnester der Filzzahn-Blattschneiderbienen und Dünen-Blattschneiderbienen spezialisiert und legt dort ihre Eier in noch unverschlossenen Brutzellen ab. Zum Schlafen klammern sich die Schuppenhaarigen Kegelbienen an schmalen Pflanzenstängeln fest. Dank der Kraft ihrer Oberkiefer können sie so dort die Nacht verbringen.
In Deutschland gilt die Schuppige Kegelbiene als gefährdet, sie ist hier eine geschützte Art. Geeignete Lebensräume gehen vielerorts verloren durch Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft und dem Verkehr sowie der Bebauung durch Siedlungen und Verkehrswege. Wer die Schuppige Kegelbiene und ihre Wirtsbienen unterstützen will, kann im eigenen Garten Freiflächen schaffen und das Mahdgut abräumen. Darüber hinaus können Sandlinsen schon von einem Quadratmeter Größe und mit einer Tiefe von mindestens 30 Zentimetern wertvolle Nistplätze für Wildbienen sein. Tipps für einen insektenfreundlichen Garten gibt es auf der Webseite des Naturparks Südeifel unter Gartenkultur Eifel.
Über den Naturpark Südeifel:
Der Naturpark Südeifel ist ein Schutzgebiet mit einer Fläche von 432 Quadratkilometern in der Eifel, das sich wegen seiner landschaftlichen Vielfalt und dem damit verbundenen Artenreichtum der hier beheimateten Flora und Fauna für ein intensives Naturerleben besonders eignet. Er gehört zu den attraktivsten Landschaften Deutschlands, diese sind durch 16 Nationalparke, 18 Biosphärenreservate und 104 Naturparke geschützt. Natur ist dabei nicht nur Kulisse für touristische Aktivitäten, sondern Grundlage für einen großen Bereich des Tourismus. Denn diese als Nationale Naturlandschaften bezeichneten Schutzgebiete halten für touristische Gäste und Einheimische viele nachhaltige Möglichkeiten bereit, Natur zu erleben und sich in ihr zu erholen, ohne die Natur-Werte zu gefährden.
(Quelle: Naturpark Südeifel)