MAINZ. Laut einem Bericht des SWR sind in den letzten zehn Jahren 7.740 Euro an Bargeld aus den Asservatenkammern der rheinland-pfälzischen Polizei verschwunden. Grund sei in der Regel unsachgemäße Lagerung.
Der Landesrechnungshof hatte in seinem aktuellen Jahresbericht bemängelt, dass die Asservatenkammern vieler Polizeidienststellen im Land Rumpelkammern glichen. Dies scheint auch Auswirkungen auf das in amtliche Verwahrung genommene Bargeld zu haben – fast 8.000 Euro sind der Polizei in den letzten zehn Jahren abhanden gekommen. Ermittlungen wegen Diebstahls oder schweren Diebstahls blieben bisher erfolglos.
Insgesamt geht es um fünf Fälle, wobei der größte Betrag (4.100 Euro) in Kaiserslautern aus der Asservatenkammer der Zentralen Kriminalinspektion verschwunden ist. Die Ermittlungen laufen. Die weiteren Fälle fielen bei den Polizeiinspektionen Westerburg (1.200 Euro), Diez (1.000 Euro), Trier (920 Euro) und Prüm (520 Euro) vor.
Laut Innenministerium wurden die Beträge in Tresoren oder Stahlschränken gelagert, obwohl sie eigentlich auf ein Konto hätten eingezahlt werden müssen. Bei den Beträgen in Kaiserslautern, Trier und Prüm sei schlicht „versäumt“ worden, das Geld einzuzahlen. Die 1.000 Euro in Westerburg seien eine Fundsache gewesen, bei der man davon ausgegangen sei, dass der Finder sich bald melden werde. Die 1.200 Euro in Diez wurden nicht eingezahlt, weil die Geldscheine kriminaltechnisch untersucht werden sollten.
Auch wenn die Täter nicht ermittelt werden konnten, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Diebe aus den Reihen der Polizei stammen. Neben Bargeld verschwanden in den vergangenen zehn Jahren in 15 Fällen weitere Asservate, z.B. Mobiltelefone, zwei getrocknete Fliegenpilze und drei Packungen mit Testosteron-Substanzen. (Quelle: SWR)