Umstrittener Ahr-Landrat Pföhler: Ermittlungen sollen bis Herbst abgeschlossen sein

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Jürgen Pföhler ist mit seinem Anwalt Olaf Langhanki auf dem Weg in den Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

MAINZ. Die Ermittlungen gegen den ehemaligen Ahr-Landrat Jürgen Pföhler (CDU) und einen Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe sind voraussichtlich im Sommer oder Herbst abgeschlossen. «Die wesentlichen Ermittlungen sind nach unserer derzeitigen Einschätzung durchgeführt», sagte der Leitende Koblenzer Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Ohne Gutachten sind wir bemüht, spätestens im Sommer ein Ergebnis bekannt geben zu können, mit Gutachten wird es wohl Herbst werden.»

Die Behörde warte noch auf einige Unterlagen und Auskünfte, die sie beim Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des Landtags angefordert habe. «Sodann werden wir die sehr umfangreichen und komplexen vorläufigen Ermittlungsergebnisse in einer Gesamtschau rechtlich und tatsächlich würdigen.» Parallel prüfe die Staatsanwaltschaft, ob noch ein weiterer Gutachter hinzugezogen werden müsse.

Bei der Flutkatastrophe am 14./15. Julis 2021 waren im Ahrtal mindestens 134 Menschen ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pföhler und einen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Krisenstabs des Kreises wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung im Amt durch Unterlassen. Pföhler hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Tod von zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern des Lebenshilfehauses in Sinzig sind ebenfalls Gegenstand dieses Verfahrens.

Der Untersuchungsausschuss wird seine Beweisaufnahme voraussichtlich nach der nächsten Sitzung am 21. April abschließen. Mit dem Abschlussbericht ist bis Jahresende zu rechnen. (Quelle: dpa)

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1 Kommentar

  1. das geht doch aus wie das Hornberger Schießen, moralisch schuldig ja aber man kann ihn nicht juristisch festnageln.
    er trägt m.e. nach schuld an den Ahr Toten, da er nur für das offizielle Foto mit dem Minister im Krisenzentrum auftauchte und sich dann nur noch um eigene private Angelegenheiten gekümmert hat.

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