Studie der Uni Trier: Niedrigerer IQ nach Corona-Schulschließungen

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Foto: Frank Rumpenhorst / dpa / Symbolbild

TRIER. Mehrere Experten interpretieren eine neue Studie zu schlechterem Abschneiden von Schülerinnen und Schülern bei IQ-Tests nach coronabedingten Schulschließungen zurückhaltend. Ein Forscherteam um Moritz Breit von der Uni Trier schreibt im Fachblatt «PLOS ONE», dass Schüler aus Rheinland-Pfalz rund sechs Monate nach Pandemiebeginn bei Intelligenztests deutlich weniger Punkte erzielten als Vergleichsgruppen in den Jahren 2002 und 2012.

Unabhängige Experten stellen das Ergebnis der Studie nicht per se in Frage, weisen aber darauf hin, dass sich die Ergebnisse nur schwer verallgemeinern lassen. So besuchte rund die Hälfte der teilnehmenden Schüler sogenannte Hochbegabtenklassen. Zudem sei denkbar, dass die Unterschiede zwischen 2012 und 2020 auch durch andere Faktoren beeinflusst wurden. Auch die Forscher um Breit diskutieren Einschränkungen ihrer Studie.

Die Forscher ließen im August und September 2020 rund 420 Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 einen IQ-Test machen und damit nach den Schulschließungen in Rheinland-Pfalz für diese Klassen von Mitte März bis Anfang Juni. Die Ergebnisse fielen dabei deutlich schlechter aus als bei Tests einer Vergleichsgruppe im Jahr 2012. Als ein Großteil der 420 Schüler im Juli 2021 erneut getestet wurde, hatten sich demnach zwar die Ergebnisse im Vergleich zu 2020 verbessert, der Rückstand im Vergleich zu 2012 wurde aber nicht aufgeholt.

Unabhängige Experten halten es durchaus für plausibel, dass sich die Beeinträchtigung in der Beschulung auf die Intelligenzentwicklung auswirkt. Allerdings wird unter anderem die Auswahl der Schüler bemängelt. «Die Stichproben sind eigentlich für die komplexe statistische Auswertung ziemlich klein, um nicht zu sagen zu klein», sagte Detlef Rost vom Center for Mental Health Education an der Southwest University Chongqing in China. Das schränke die Belastbarkeit der Befunde deutlich ein.

Zudem könnte es Experten zufolge sein, dass zwischen 2012 und 2020 auch andere Faktoren als die Pandemie dazu geführt haben, dass die Schüler bei IQ-Tests schlechter abschnitten. Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik an der Uni Augsburg, sieht dabei die Digitalisierung als wichtigen Faktor. «Hierzu liegen Studien vor, die zeigen, dass beispielsweise die Nutzungsdauer und -art von Smartphones einen negativen Einfluss auf die Intelligenzentwicklung hat.» (Quelle: dpa)

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3 Kommentare

  1. Was war eigentlich der Grund, wieso die Schulen geschlossen wurden? War es Mimimi oder Mimimimi? Dass nur ja keiner niemanden mit einem Schnupfen ansteckt?

    Tja, inzwischen hat nun jeder diesen Schnupfen gehabt, mehrmals. Ganz ohne Weltuntergang. So what. Die bösen Schwurbler, die von Anfang an gesagt hatten, dass die Durchseuchung der gesamten Menschheit der einzige Weg aus der Epidemie sei, haben Recht behalten, und die Zero-Covid-Spinner sind vollkommen gescheitert von Deutschland bis China. Alle „Maßnahmen“ sind komplett nutzlos gewesen. Dafür aber unfassbar teuer, was uns jetzt auf die Füße fällt.

    Aber dass die ersten 6 Monate Lockdown-Paranoia 2020 so einen großen negativen Einfluss auf die Intelligenz der Schülerschaft gegenüber 2012 oder 2002 hatten, das glaube ich nicht.

    Da fielen mir mindestens zwei andere Ursachen ein. Eine wurde genannt, Handy und so. Die andere, na ja…

    Und drittens könnte ja auch eine gegenüber früheren Zeiten veränderte Lehrerschaft eine Rolle spielen. Es waren ja bekanntlich die Lehrer die vehementesten Antreiber der Schulschließerei, die in heller Panik vor dem erschröcklichen Virus am liebsten gar nicht mehr von Zuhause weg wollten. Nicht gerade ein Ausweis kritischer, eigenständiger, faktenbasierter Urteilsbildung und hammermäßig Grips in der Birne. Das färbt natürlich auch negativ auf die Schüler ab.

  2. Seht euch das Ergebnis der Pisa Studie 2000 an. Platz 21 von 32. Diese Pisa Tiefflieger von damals sind die Lehrer von heute. Was kann man da schon erwarten? Wenn Dummheit, Dummheit lehrt, kann nur Dummheit dabei herauskommen. Zudem sind durch Zuwanderung etc. viele Herausforderungen dazu gekommen die nur mit mehr Personal bewältigt werden können. Gleichzeitig ist aber kein Geld für Bildung vorhanden. (Es sei denn die Politik findet im Reichstagkeller noch ein bisschen Sondervermögen) ein Teufelskreis.

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