Starke Zuwanderung in Rheinland-Pfalz – WIR sind so viele wie in 75 Jahren nicht

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ARCHIV - Zahlreiche Menschen gehen auf einer Strafle. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

BAD EMS. In Rheinland-Pfalz sind wieder mehr Menschen gestorben als zur Welt gekommen. Dennoch ist die Bevölkerungszahl so groß wie nie zuvor in der gut 75-jährigen Landesgeschichte. Statistiker erklären, woran das liegt.

Wegen starker Zuwanderung ist die Bevölkerung von Rheinland-Pfalz zum elften Mal in Folge gewachsen. Zum Jahresende 2022 lebten nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Landesamtes rund 4.160.000 Menschen in dem Bundesland. «Das sind mehr Menschen als jemals zuvor in der 75-jährigen Landesgeschichte», teilten die Statistiker am Mittwoch in Bad Ems mit. Zum Vergleich: 1950 waren es ziemlich genau drei Millionen.

Der Bevölkerungszuwachs sei deutlich höher gewesen als in den Vorjahren. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 seien alleine aus der Ukraine mehr als 48.000 Menschen zugewandert und hätten ihren Hauptwohnsitz in rheinland-pfälzischen Gemeinden genommen.

Nach vorläufigen Ergebnissen stieg die Zahl der in Rheinland-Pfalz lebenden Ausländer vom Jahresende 2021 bis zum Jahresende 2022 um mehr als 65.400 auf rund 566.600. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von mehr als 13 Prozent. Fast jeder siebte Rheinland-Pfälzer verfügt somit nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit, wie die Statistiker vorrechneten.

Die sogenannte natürliche Bevölkerungsbewegung weist dagegen erneut ein deutliches Defizit aus. «Die Zahl der im gesamten Jahresverlauf Gestorbenen dürfte mit schätzungsweise annähernd 53.500 um rund 16.700 über der Zahl der Geborenen von rund 36.700 gelegen haben», erläuterte die Behörde. Die steigende Lebenserwartung und die vergleichsweise niedrigen Geburtenzahlen der vergangenen Jahrzehnte tragen nach Angaben der Fachleute dazu bei, dass sich die Altersstruktur trotz Zuwanderung kontinuierlich wandelt.

2.118.500 Menschen seien zum zurückliegenden Jahreswechsel 20 bis 59 Jahre alt gewesen. Diese Bevölkerungsgruppe der potenziell Erwerbstätigen habe sich trotz Zuwanderung aus dem Ausland seit dem Zensus 2011 um 63.200 (minus 2,9 Prozent) verringert. Im selben Zeitraum sei die Zahl der ab 60-Jährigen mit einem Plus von 214.400 Menschen (20,4 Prozent) stark gestiegen.

Regional gesehen stieg die Einwohnerzahl seit dem Zensus 2011 in den kreisfreien Städten stärker als in den Landkreisen. Während die Bevölkerung bis Ende 2022 in den kreisfreien Städten schätzungsweise um 7,2 Prozent wuchs, dürfte der Zuwachs in den Landkreisen lediglich bei 3,3 Prozent gelegen haben. Ludwigshafen und Mainz verbuchten erneut die höchsten Zugewinne (plus 10,7 beziehungsweise 10,5 Prozent).

Im von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 schwer getroffenen Kreis Ahrweiler hat sich die Lage aus Sicht des Statistischen Landesamtes «offensichtlich zumindest etwas entspannt». Im Laufe des Jahres 2022 sei dort die Bevölkerungszahl annähernd unverändert geblieben. Demgegenüber seien im zweiten Halbjahr 2021 in den unmittelbar von den Zerstörungen betroffenen Gemeinden zum Teil deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen gewesen

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5 Kommentare

  1. Wäre mal interessant die Beschäftigtenquote der Neubürger zu lesen.
    Und wieso WIR? Ich gehöre weder mit den Neubürgern noch fühle ich mich irgendeiner anderen Gruppe zugehörig, ich bin ein Individuum. Gibt Leute die brauchen es sich als Teil einer Gruppe zu fühlen, ich nicht. Ich bin auch keiner von den Heinis, die ein paar Dödeln zujubeln die hinter einem Stück Leder herlaufen.

  2. Für die schon immer hier Lebenden und ihre Nachkommen wird ALLES besser. Wir wollen und können die GANZE Welt retten. ALLE Menschen sind friedlich. WIR schaffen das. Thilo Sarrazin hatte DOCH Recht. ALLE glauben an Märchen. Habe(t) fertig.

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