“Haben sehr offen gesprochen”: Ackermann zum Besuch der deutschen Bischöfe in Rom

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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Foto: Harald Tittel/dpa/Archivbild

ROM/TRIER. „Die Themen, die wir beim Synodalen Weg diskutieren, und die Papiere, die wir erarbeiten, entfalten jetzt schon Wirkung.“ Dieses Fazit zieht der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann am Ende des Ad limina-Besuchs der deutschen Bischöfe, wie das Bistum Trier mitteilt.

Bei den insgesamt elf Treffen im Laufe der Woche in den verschiedenen Behörden der Kurie, beim Gespräch mit dem Papst und vor allem auch beim interdikasteriellen Treffen zum Abschluss des Besuchs „haben wir sehr offen gesprochen über die Situation der Kirche in Deutschland“, sagte Ackermann am 19. November in Rom. Bisher sei die Kommunikation zum Synodalen Weg ja wesentlich über Einzelkontakte und die Medien erfolgt: „Einander im Original-Ton zu hören ist wichtig, gerade weil ja auch kontroverse Positionen im Raum stehen.“ Der Bischof war in den vergangenen Monaten immer wieder dafür eingetreten, dass die Texte, die beim Synodalen Weg entstehen, auf der Ebene der Weltkirche wahr- und ernstgenommen werden. Dass dies der Fall sei, habe sich beim Ad limina-Besuch gezeigt.

„Wir werden den Synodalen Weg zunächst wie geplant im kommenden Februar zu Ende bringen und die Ergebnisse dann in Rom vorlegen.“ Zu diesem Prozess gehöre es auch, die beim Ad-limina-Besuch geführten Gespräche zu reflektieren und vor allem auch noch einmal die Anliegen des Papstes, die Franziskus in seinem „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ formuliert hatte, einzubeziehen.

Die „Visitatio ad limina apostolorum“ lässt sich mit „Besuch an den Schwellen (Gräbern) der Apostel (Petrus und Paulus)“ übersetzen. In der Regel alle fünf Jahre reisen Diözesanbischöfe nach Rom und berichten dem Papst über die Situation ihres Bistums. Die Bischöfe eines Landes reisen gemeinsam an, die deutschen Bischöfe sind von ihren Weihbischöfen begleitet. In Rom treffen sie nicht nur den Papst, sondern führen auch Gespräche in den verschiedenen Dikasterien (Kurienbehörden). Der letzte Ad limina-Besuch der deutschen Bischöfe fand 2015 statt.

Weitere Informationen wie das Fazit vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und die gemeinsame Pressemeldung des Heiligen Stuhls und der DBK zum interdikasteriellen Treffen sind hier zu finden.

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5 Kommentare

  1. In der Taz wird heute berichtet:
    „Erneut erreichen den Synodalen Weg enttäuschende Botschaften. Beim entscheidenen Treffen mit den Bischöfen ließ sich der Papst gar nicht erst blicken.“

    Ist die offene Botschaft der deutschen Bischöfe eventuell im Vatikan auf taube Ohren gestoßen? Könnte es sein, dass man in der Zentrale ganz andere Prioritäten hat?

  2. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie Herr Ackermann
    den Medien, einen Sack voller Müll, als wegweisenden Erfolg
    verkauft.

    Im erzbischöflichen Köln, sehe ich jedenfalls keine Bewegung.

  3. Ein Kind, dem der Hintern versohlt wird, wird natürlich auch ernstgenommen. So ähnlich stelle ich mir das Ernstgenommenwerden der deutschen Bischöfe in Rom vor. Sie sind an „Demut“ (oder soll man sagen Rückgratlosigkeit?) allerdings nicht zu überbieten.

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