Videos aus der Flutnacht zu spät weitergegeben: Polizei räumt Versäumnis ein

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Die von der Flut zerstörte Eisenbahnbrücke über dem Fluss Ahr in Altenahr.Boris Roessler/dpa/Archivbild

MAINZ/KOBLENZ. Die rheinland-pfälzische Polizei hat eingeräumt, die Hubschrauber-Videos aus der Flutnacht im Ahrtal zu spät dem Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe übermittelt zu haben.

«Es ist einzuräumen, dass die Polizei bezüglich der Videos gegenüber dem Untersuchungsausschuss schon vor dem Beweisbeschluss vom 29. August 2022 vorlagepflichtig gewesen wäre», heißt es in einem am Freitag vom Innenministerium verbreiteten Statement der Polizeipräsidenten Christoph Semmelrogge und Karlheinz Maron.

Semmelrogge ist Chef des Präsidiums Einsatz, Logistik und Technik, zu dem die Hubschrauberstaffel gehört. Maron ist der Präsident des Polizeipräsidiums in Koblenz. Dieses habe den USB-Stick mit den Videos nicht bei der Hubschrauberstaffel abgeholt und diese das wiederum auch nicht in ihren Akten vermerkt, hatte das Innenministerium bereits mitgeteilt.

Das Innenministerium habe die Videos am 9. September 2022 erhalten. Die Spitze des Hauses sei über die Zusendung informiert worden. «Weil zu diesem Zeitpunkt allerdings schon klar war, dass der Minister in der darauffolgenden Woche als Zeuge im Untersuchungsausschuss aussagen wird, fand gleichsam eine Abwägung statt», heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Denn Zeugen solle die Durchsicht von Unterlagen nur zur Auffrischung ihrer Erinnerungen dienen. Ihre Rolle sei auch darauf beschränkt, das wiederzugeben, was sie selbst wahrgenommen haben.

Der Minister hatte die Videos in der Flutnacht aber nicht gesehen. «Er wollte ausschließen, sich einen unzulässigen Vorteil im Vorfeld seiner Zeugenaussage zu verschaffen», erläuterte das Ministerium, warum Roger Lewentz (SPD) die beiden insgesamt 20 Minuten langen als vertraulich eingestuften Filme erst im Untersuchungsausschuss am 23. September gesehen hat.

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1 Kommentar

  1. Ich glaube es nicht, wie einst Deubel statt Beck verurteilt wurde, gibt’s jetzt wohl Bauernopfer bei der Polizei an Lewentz‘ statt?
    Beim Googeln und Betrachten der Fotos der Herren Semmelrogge und Maron sieht’s aus, als ob beide kurz vor dem Ruhestand stehen. Das bekommen der Braune/die 3er bestimmt hingebogen mit den Bauernopfern und bleiben selbstverständlich weiter am Futtertrog, oder?

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