HERFORST. Ab dem kommenden Mittwoch, 21. September, starten die Arbeiten zur Erneuerung der B50 zwischen Herforst und Binsfeld mit dem Einrichten der Baustelle und einer Kampfmittelsondierung. Hierzu ist eine Vollsperrung nötig, teilt der LBM trier mit.
Von Binsfeld wird der Verkehr über die L 39 Herforst und L 46 und umgekehrt umgeleitet. Bei entsprechender Witterung sollen die Arbeiten Mitte November zum Abschluss kommen.
Laut Landesbetrieb Mobilität, sei die Bundesstraße 50 in einem baulich sehr schlechten Zustand und weise Spurrinnen und Risse auf. Des Weiteren werde sie den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht, sodass es erforderlich sei, die Fahrbahn auf einer Länge ca. 1.380 m und einer Breite von 6,70 m im Hocheinbau zu erneuern.
Die Baustrecke hat aber noch eine Besonderheit. Das Bundesministerium für Verkehr und Digitales hat den Landesbetrieb Mobilität aufgefordert Erprobungsstrecken mit temperaturabgesenktem Walzasphalt zu bauen, die der Erfahrungssammlung dienen sollen, denn ab 2025 soll nach derzeitigem Stand ein neuer Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen eingeführt werden, der den Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt zwingend notwendig macht. Dabei gibt der Bund ein gewisses Anforderungsprofil an die Erprobungsstrecken und eine bundeseinheitliche systematische Vorgehensweise vor, damit die daraus gewonnen Erkenntnisse auch vergleichbar sind.
Bei einer solchen Erprobungsstrecke werden nach einem genau vorgegebenen Muster Strecken mit konventionell gefertigtem Asphalt und mit temperaturabgesenktem Asphalt gebaut, um eine Vergleichbarkeit dieser Strecken zu schaffen.
Bisher liegt der eben angesprochene Arbeitsplatzgrenzwert bei 15mg/m3. Ab 2025 soll dieser dann auf 1,5 mg/m3 reduziert werden. Diese Schadstoffreduzierungen lassen sich nur dadurch erreichen, dass die Misch- und Einbautemperaturen der Asphaltbeläge um mindestens 20 Grad Celsius abgesenkt werden. Ziel ist es, die Viskosität, das heißt die Fließfähigkeit des Asphaltmischgutes so zu verändern, dass diese einen Einbau auch bei niedrigeren Herstellungstemperaturen zulässt. Dies geschieht durch gewisse Zusätze im Bitumen, die organisch, mineralisch oder chemisch sein können und dabei verschiedene Wirkungsweisen haben.
Dem Bund ist es dabei sehr wichtig, eine Erfahrungssammlung zu erstellen, um die Produkte, deren Einsatz sich bereits bewährt haben, ohne größere Nachweise zulassen zu können.
Doch allein durch die Absenkung der Einbautemperatur lässt sich der zu erreichende künftige Arbeitsplatzgrenzwert nicht erreichen. Zusätzlich hierzu ist es notwendig, die Asphaltfertiger mit einer Absaugeinrichtung auszustatten, damit die schädlichen Dämpfe erst gar nicht zu dem Baustellenpersonal gelangen.
Die Kosten dieser Maßnahme belaufen sich auf rund 1,172 Mio. Euro zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland.