TRIER. Wegen Sexualstraftaten verurteilte Priester sind im katholischen Bistum Trier in der Vergangenheit in mehreren Fällen in der Krankenhausseelsorge eingesetzt worden.
Bis vor einiger Zeit sei es möglich gewesen, dass Priester, gegen die es Vorwürfe oder Verurteilungen wegen des Besitzes von Kinderpornografie oder Fällen sexualisierter Gewalt gab, in der Krankenhausseelsorge eingesetzt wurden, teilte die Sprecherin des Bistums am Mittwoch mit. Zuvor hatte die «Zeit»-Beilage «Christ & Welt» von vier Fällen berichtet, in denen wegen Missbrauchs oder Besitzes von Kinderpornografie verurteilte Priester in Kliniken arbeiten durften.
Dies sei nur nach der Einholung eines forensischen Gutachtens mit einer Unbedenklichkeitserklärung oder Empfehlung geschehen, sagte die Bistumssprecherin weiter. Gegebenenfalls habe es auch Auflagen für den Einsatz gegeben, über die das Umfeld informiert gewesen sei und deren Einhaltung im Rahmen der Möglichkeiten kontrolliert wurden. «In wenigen Fällen gab es keine oder späte Informationen an das Umfeld, diese Fehler haben wir eingeräumt», teilte sie mit.
Nach dem Bericht von «Christ & Welt» seien die Priester in einigen Fällen in Kliniken mit Kinderstation eingesetzt gewesen. Zudem seien die dortigen Verantwortlichen nicht immer über die Vergangenheit der Geistlichen informiert worden, hieß es.
Nach Angaben des Bistums ist heute in solchen Fällen ein Einsatz von Priestern in der Krankenhausseelsorge nicht mehr möglich. Insofern seien keine Priester oder Diakone unter Auflagen in dem Bereich tätig. «Ebenso sind keine Priester oder Diakone mit Auflagen wegen Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt im aktiven Dienst», teilte die Sprecherin mit.