Nach Notfall im Pool: Kleiner Lebensretter zu Gast in der Leitstelle Trier!

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Das Foto zeigt unter anderem: Andreas Olthoff, Notfallseelsorge (l.); Sven Ney, Leiter Integrierte Leitstelle (3.v.r.), Landrat Stefan Metzdorf (4.v.r.), Jutta Zeckey-Weishaupt, Notfallseelsorge (2.v.r.) und die betroffene Mutter mit ihrem Sohn. Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

TRIER. Es ist ein Tag, den die Familie nie vergessen wird: Ein Zweijähriger ertrinkt im heimischen Pool und der neunjährige Bruder wählt den Notruf.

Durch das schnelle Eingreifen der Ersthelfer, der Hilfestellung durch die Integrierte Leitstelle (ILTS) und der alarmierten Rettungskräfte konnte das Schlimmste verhindert werden. Das zweijährige Kind ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen und zurück bei seiner Familie.

„Bei diesem Notruf haben alle Abläufe sehr gut funktioniert“, erklärt Sven Ney, Leiter der ILTS. Die Mutter habe den Jungen aus dem Pool gezogen, während der Neunjährige über die 112 die ILTS informiert hat. Diese konnte unmittelbar Rettungskräfte alarmieren.

Neben einem Rettungswagen und einem -hubschrauber, machten sich auch ehrenamtliche First Responder – also geschultes medizinisches Personal, das in der Umgebung wohnt und die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrückt – auf den Weg.

Gleichzeitig blieb der Mitarbeiter der ILTS, der sogenannte Disponent, weiter am Telefon und unterstütze die Ersthelfer bei den ersten Wiederbelebungsversuchen.

Die eintreffenden Rettungskräfte übernahmen die Versorgung des jungen Patienten – auch ein Kinderarzt aus Trier wurde per Hubschrauber eingeflogen. All das mit dem glücklichen Ergebnis, dass der Junge den Unfall überlebte.

Für sein schnelles Handeln wurde der kleine Lebensretter in die Integrierte Leitstelle Trier, für die der Kreis zuständig ist, eingeladen. „Das ist wirklich eine beeindruckende Geschichte und zeigt, dass jeder zu einem Lebensretter werden kann“, so Landrat Stefan Metzdorf, der dem Jungen persönlich seinen Dank aussprach. „Gleichzeitig appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger: Wenn Sie einen Unfall beobachten oder zum Ersthelfer werden, rufen Sie die 112!“

In einem solchen Fall, bei dem Familienangehörige zu Ersthelfern werden, wird zeitgleich zu den Rettungskräften auch die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) alarmiert. Diese begleitet die Betroffenen auch im Nachgang des Unfalls.

Wie Telefonreanimation funktioniert

Vielfach haben Bürger:innen bei Notfällen Angst, etwas falsch zu machen. Hier setzt die telefonische Anleitung zu Wiederbelebungsmaßnahmen durch die ILTS an. Sobald ein Notruf eingeht und die Rettungskräfte alarmiert wurden unterstützt der Disponent die Anrufer telefonisch bei der Erstversorgung wie beispielweise bei einer Wiederbelebung. Dies soll die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verkürzen und damit die Überlebenschancen steigern. „Unsere Mitarbeitenden lassen die Ersthelfer nicht in der Situation alleine“, betont Sven Ney.

In 2021 hat die ILTS Trier insgesamt 270.000 Notrufe erhalten –  bei 165 wurden Telefonreanimationen durchgeführt.

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