MAINZ. In der Pandemie waren persönliche Treffen deutlich erschwert. Für viele Menschen waren in dieser Situation Dating Apps eine gute Möglichkeit, potenzielle Partnerinnen bzw. Partner kennenzulernen. Doch der Boom der Dating Apps hat auch eine Schattenseite: Wie mehrere Medien berichten, kommt es bei über Apps verabredeten Treffen inzwischen häufiger zu sexuellen Übergriffen, dem sog. „Date Rape“.
Nach einer Umfrage des SWR unter über 600 Beratungsstellen sind Meldungen sexueller Übergriffe bei Dating-App-Treffen seit dem Frühjahr 2020, also dem Beginn der Pandemie, deutlich häufiger geworden. Eine Beraterin des Frauennotrufs Mainz bestätigte gegenüber dem SWR den alarmierenden Trend.
Zwar werben die Betreiber der Dating-Apps gerne damit, dass die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer an erster Stelle stehe, doch ein Test der SWR-Journalisten brachte ernüchternde Resultate: Sie meldeten bei Tinder, OKCupid und Bumble vermeintliche Übergriffe, um zu sehen, welche Reaktion erfolgen würde. Das Ergebnis: Lediglich von Tinder kam eine automatisierte Nachricht auf Englisch, erst nach drei Tagen wurde der gemeldete Fake-Account gesperrt. OKCupid sperrte innerhalb von 24 Stunden, Bumble hingegen gar nicht.