Im „Herbst-Lockdown“ ging’s heiß her! Corona lässt Geburten steigen

WIESBADEN. Lockdowns, Schulschließungen, Maskenpflicht, Kurzarbeit – die Beeinträchtigungen der Pandemie haben alle getroffen. Da ist es schön zu sehen, dass die Corona-Misere zumindest eine gute Seite hat: 2021 wurden in Deutschland wieder mehr Babys geboren, zum ersten Mal seit 2017, wie der Nachrichtensender n-tv auf seiner Internetseite berichtet.

Stark 795.000 Kinder wurden 2021 in Deutschland geboren, d.h. rund 22.000 Babys mehr als im Vorjahr. Damit erhöhte sich die Zahl der Neugeborenen pro Frau erstmalig seit 2017. Die zusammengefasste Geburtenziffer stieg von 1,53 auf 1,58 laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden. Die Geburtenziffer stieg v.a. in den westlichen Bundesländern, wobei Niedersachsen mit 1,66 den höchsten Wert erreichte. In Thüringen und Sachsen hingegen war die Entwicklung sogar rückläufig.

Wie eine Sprecherin der Statistik-Behörde erklärte, wurden die Babys v.a. im ersten und im vierten Quartal 2021 geboren. Die Zunahme im ersten Quartal sei relativ leicht verständlich: „Bei Geburten im ersten Quartal liegt der Zeitpunkt der Zeugung im ersten Lockdown, da waren die Menschen noch optimistisch, dass Corona bald vorbei ist“, zitiert n-tv die Expertin. Überraschender sei die Zunahme im vierten Quartal 2021, denn bei diesen Kindern habe der Zeugungszeitpunkt im Herbst-Lockdown 2020 gelegen, also in einer „schwierigen Zeit“. Das scheint die Deutschen aber nicht gestört zu haben.

Weitere Erkenntnisse über die Entwicklung hofft das Statistische Bundesamt aus den Daten des Mikrozensus zu gewinnen, die aber erst 2023 veröffentlicht werden.