Nachfrage steigt: Sind Pellets und Elektro-Ofen das neue Toilettenpapier?

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Foto: dpa/Symblbild

MAINZ. Normalerweise sind elektrische Heizlüfter und Holzpellets nicht gerade die Verkaufsschlager der Baumärkte im Hochsommer. Doch in diesem Jahr ist alles anders, wie der SWR berichtet. Schon seit Monaten ist in Anbetracht eines möglichen Gasmangels im Winter ein regelrechter Ansturm auf Brennholz und Heizlüfter zu beobachten.

Bei der rheinland-pfälzischen Baumarktkette Hornbach habe man schon seit letzten November eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Holz, Gas, Pellets, Braunkohle, Kaminöfen etc. bemerkt, der auf schon damals steigende Energiepreise zurückzuführen war, heißt es in dem Bericht. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar hat der Trend sich nochmals verstärkt: Wer jetzt in Baumärkten nach Pellets oder Heizlüftern sucht, steht bisweilen vor leeren Regalen.

Nach einem ersten Höhepunkt im März/April löste die Ausrufung der zweiten Stufe des nationalen Gas-Notfallplans vor ca. einem Monat einen neuerlichen Run aus. Das Heizgerät sei das Toilettenpapier von vor zwei Jahren, zitiert der SWR einen Hornbach-Marktleiter. Obwohl die eigentliche Saison hierfür erst im Herbst beginne, seien sogar Gaskocher und Kartuschen stark gefragt, zeitweise auch Notstromaggregate, elektrische Heizungen, Konvektoren und Heizlüfter.

Hinzu komme, dass mehr Kunden sich Gedanken machen, wie sie Energie sparen können. Dementsprechend würden Dämmstoffe seit Jahresbeginn sehr stark gefragt, ebenso wie Smart-Home-Module, mit denen sich aus der Distanz Heizkörperventile regulieren oder Fenster schließen lasse.

Die Verbraucherzentrale weist allerdings darauf hin, dass Heizen mit Strom etwa dreimal so teuer ist wie Heizen mit Gas. Auch könnte die Verwendung vieler elektrischer Heizgeräte im ganzen Land das Stromnetz überfordern – Stromausfälle wären die Folge. Vor diesem Hintergrund ist auch der Stresstest zu verstehen, den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für die deutschen Netzbetreiber angeordnet hat, um herauszufinden, ob das deutsche Stromnetz unter verschärften Bedingungen stabil bleibt.

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