LKA: Doppelt so viele Geldautomaten-Sprengungen im ersten Halbjahr

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Polizeibeamte sichern nach der Sprengung eines Geldautomaten Spuren. Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild

MAINZ/SALMTAL. Geldautomaten-Sprenger haben in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz bisher doppelt so oft zugeschlagen wie im vergangenen Jahr. Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz verzeichnete bislang 26 Taten – nach 13 Taten zum selben Zeitpunkt in 2021, wie ein Sprecher vom LKA in Mainz der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In den vergangenen Wochen hat es «Sprengangriffe» auf Geldautomaten unter anderem gegeben in Mainz, Salmtal (Kreis Bernkastel-Wittlich), Kroppach im Westerwald und in Ludwigshafen.

Mit 35 versuchten und erfolgreichen Automatensprengungen war 2020 das bisherige Rekordjahr in der LKA-Statistik. «Es ist anzunehmen, dass sich die Fallzahlen im Jahr 2022 auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen oder sogar ansteigen werden», sagte der Sprecher.

Nach Einschätzung des LKA hängt der Anstieg unter anderem mit den Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen wie den nächtlichen Ausgangsbeschränkungen zusammen. Zudem wurde im Juli 2021 wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal die als Fluchtroute genutzte Autobahn 61 zeitweise gesperrt, was ebenfalls zu einem Fallzahlenrückgang in 2021 geführt haben dürfte. Im vergangenen Jahr gab es 23 Fälle.

Ende Juni war ein Schlag gegen eine mutmaßliche Bande von Geldautomaten-Sprengern bekanntgeworden, die insgesamt zwölf Taten in Deutschland verübt haben soll – darunter sechs in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz. Die Festnahmen erfolgten in den Niederlanden und in Belgien. Den angerichteten Schaden der Taten hatten die Ermittler auf insgesamt mehr als vier Millionen Euro beziffert.

Es lägen dem LKA keine Hinweise dafür vor, inwiefern solche Festnahmen «eine abschreckende Wirkung» hätten. «Dem Täterkreis in den Niederlanden sind aufgrund vorliegender Erkenntnisse mehreren hunderte Personen zuzurechnen, die die Taten in wechselseitiger Zusammensetzung begehen», sagte der LKA-Sprecher.

Aufgrund der nach wie vor bestehenden «hohen Tatanreize und Tatgelegenheiten» sei anzunehmen, dass trotz vereinzelter Festnahmen weiter vor allem auch nachrückende niederländische Tätergruppen in wechselseitiger Besetzung Sprengungen von Geldausgabeautomaten in Deutschland begehen würden, hieß es. (dpa)

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