Münsteraner Missbrauchsstudie: Vorwürfe gegen Trierer Ex-Bischof Spital

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Foto: dpa/Archiv

TRIER/MÜNSTER. Am gestrigen Montag stellte ein Historiker-Team der Universität Münster eine neue Studie zum sexuellen Missbrauch im Bistum vor. Die Forscher sprechen von über 600 Opfern nach dem Zweiten Weltkrieg, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen (s. hier). Die Studie wirft auch Fragen mit Blick auf die Rolle des 2007 verstorbenen Trierer Bischofs Hermann Josef Spital auf, der in der Zeit der Missbrauchsfälle als Generalvikar im Bistum Münster gewirkt hat.

Unstrittig ist, dass Spital Kenntnis von Missbrauchsfällen hatte, allerdings taucht sein Name in den von den Historikern ausgewerteten Dokumenten eher selten in diesem Zusammenhang auf. Die Rekonstruktion der Ereignisse ist schwierig, weil die relevanten Sitzungen nicht dokumentiert wurden. Es wurden aber definitiv Priester, die sich des Missbrauchs schuldig gemacht hatten und auch verurteilt worden waren, dennoch erneut in der Seelsorge eingesetzt.

Ferner soll Spital, der ab 1981 Bischof in Trier war, einer Frau, die ihn brieflich darüber informierte, als Messdienerin von einem Priester sexuell missbraucht worden zu sein, nicht geantwortet haben. Auch die Universität Trier arbeitet an einer Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum Trier. Erste Ergebnisse werden noch in diesem Jahr erwartet.

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