BERLIN/TRIER. Vor der Steuerentlastung ab Mittwoch haben die Spritpreise noch einmal kräftig zugelegt. Sowohl Benzin als auch Diesel haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche um mehrere Cent verteuert, wie der ADAC am Montag mitteilte.
Und dass die Spritpreise am Mittwoch abrupt abstürzen werden, ist alles andere als sicher. So wies das Finanzministerium darauf hin, dass die Steuerentlastung sich möglicherweise erst sukzessive in den Preisen niederschlagen wird.
Laut dem Magazin Focus, zahlten in Trier Autofahrerinnen und Autofahrer am heutigen Montag den höchsten Benzin- und Diesel-Preis. Tankstellen rufen Preise von bis zu 2,14 Euro (E10) pro Liter auf. Günstiger ist der Sprit in Kaiserslautern. Dort gibt es E10 für 2,11 Euro und Diesel für 1,97 Euro.
Im Bundesdurchschnitt liegt der Literpreis Diesel am Montag bei 2,03 Euro und 2,13 Euro für E10 (Stand: 12:20 Uhr).
So kostete Super E10 im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags 2,129 Euro pro Liter. Das sind 3,9 Cent mehr als am Dienstag vergangener Woche. Diesel schlug mit 2,026 Euro zu Buche – ein Plus von 3,2 Cent pro Liter. Bei E10 setzt sich damit ein seit rund einem Monat anhaltender Aufwärtstrend fort: Ende April war der Kraftstoff noch mehr als 17 Cent billiger als derzeit. Bei Diesel bedeutet es dagegen eine Trendwende nach mehreren Wochen mit Abwärtstendenz. Der ADAC kritisiert beide Werte als zu hoch. Den jüngsten Anstieg führt er allerdings auf gestiegene Ölpreise zurück.
Zuletzt hatte es auch Spekulationen gegeben, dass der Anstieg der vergangenen Wochen mit der erwarteten Entlastung ab Mittwoch zu tun haben könnte. Allerdings ist Deutschland mit dem Anstieg der Superbenzinpreise seit Ende April nicht alleine, wie Daten der EU-Kommission zeigen. Im Vergleich 25. April zum 23. Mai – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor – ergibt sich für 14 europäische Länder ein stärkerer Preisanstieg für die Sorte E5 als hierzulande.
Weitergabe ist Sache der Betreiber und Mineralölgesellschaften
Dass die Steuersenkung schnell und komplett weitergegeben wird, ist allerdings alles andere als sicher. Auch das Bundesfinanzministerium wies am Montag darauf hin, dass die Preise möglicherweise erst nach und nach sinken werden. Wurden Kraftstoffe bereits im Mai an die Tankstelle geliefert, so seien sie noch mit den alten und höheren Steuern belastet. Diese Kraftstoffe würden nach und nach verkauft, gegebenenfalls auch noch im Juni. Die Energiesteuer fällt nämlich nicht erst beim Tanken an, sondern in Raffinerien und Tanklagern.
Die Gestaltung der Preise ist zudem Sache der Tankstellenbetreiber beziehungsweise Mineralölgesellschaften, eine Pflicht zur Weitergabe der Entlastung gibt es nicht. Aus dem Finanzministerium hieß es allerdings, dass die Steuersenkung vollständig an die Endverbraucher weitergegeben werden soll. Zudem könne das Bundeskartellamt mit seiner Markttransparenzstelle für Kraftstoffe in Zukunft genauer prüfen, wie die Mineralölgesellschaften ihre Preise setzten.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb am Montag auf Twitter: Dass der „Tankrabatt“ bei den Menschen ankomme, das sei nun „Aufgabe von Kartellamt und Co.“. Auch der ADAC hat bereits angekündigt, die Preisentwicklung an der Zapfsäule genau zu beobachten und fordert: „Wir erwarten, dass die Steuersenkung ab 1. Juni in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wird. Zudem besteht angesichts des überhöhten Niveaus reichlich Potenzial für Preissenkungen.“
Angesichts der jüngsten Anstiege könnten die Spritpreise auch nach der Steuersenkung höher als vor Beginn des Ukraine-Krieges sein. Am Tag vor dem russischen Angriff hatte E10 1,750 Euro pro Liter gekostet, Diesel 1,663 Euro. Die steuerliche Entlastung beträgt – inklusive Mehrwertsteuer – bei Benzin 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7 Cent. Selbst wenn beides komplett weitergegeben werden sollte, bliebe bei E10 ein leichtes, bei Diesel ein deutliches Plus übrig.



















Bundeskartellamt? Selten so gelacht.
Irgendwie verkauft uns die Regierung für dumm, genauso die 100 Milliarden für die Bundeswehr, fragt sich nur, wann man davon nicht mehr redet, und ein Teil der Gelder für andere Zwecke benutzt werden. Wenn man hört, was auf gewissen Erprobungsstellen an Fahrzeugen herum geschustert wird, und diese in Auslandeinsätzen eingesetzt werden. Glaube, da würde sich unsere Verteidigungsministerin auch nicht reinsetzen.
So ist es wohl Es kann einem auch niemand sagen, wie sich die 100 Mrd zusammensetzen. Was wird wann wofür ausgegeben? es werden einfach Zahlen in den Raum gepustet, mit denen der Otto-Normalverbraucher nichts anfangen kann, weil einfach unvorstellbar, wieviel das überhaupt ist. Und so geht das mit allen größeren Summen, während ein Sachbearbeiter in der Verwaltung nachweisen muss, warum er einen Satz Kugelschreiber nicht einige Cent günstiger eingekauft hat.
hahahahaha , wer´s glaubt
Können wir nicht bitte Mal eine vernünftige Regierung haben? Warum immer diese absolutistischen Moralapostel, die hysterisch „irgendwas“ tun, erst bei Corona und jetzt im Krieg?
Öl ist ein globaler Markt, ein Pool, in den jeder Produzent liefert. Es bringt Null Komma Null, wenn einige Verbraucherländer nun von einem bestimmten Lieferanten nichts mehr kaufen wollen, sich das Öl dafür bei jemand anderem aber trotzdem holen. Das gleicht der Weltmarkt einfach aus – so funktioniert Globalisierung.
Wollte man Russland finanziell schaden, müsste man Schritte unternehmen, die den globalen Ölverbrauch insgesamt und damit den Ölpreis massiv senken. Also z.B. die Mineralölsteuer verdoppeln. Oder verdreifachen. Auch auf Flugbenzin.
Tja, dazu würde Mut gehören. Unsere Politiker sind aber feige, das waren sie bei Corona ja auch schon. Die können nur Gewurstel und kein strategisches Denken.
Nur zur Erinnerung: Vor 2 Jahren hat der Sprit nur die Hälfte gekostet. Weil weltweit der Reiseverkehr zusammen gebrochen war. Denn die Supergehirne aller möglichen Regierungen hatten gedacht, sie könnten durch das Schließen von Grenzen eine Epidemie eindämmen, obwohl die bereits in jedem Land verbreitet war. War also nutzlos, als Maßnahme der Ölpreissteuerung hatte es aber prima gewirkt.