Kommt der Krieg zu uns? Polizei-Gewerkschaften warnen vor Terror-Gefahr

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Beamte der Anti-Terror-Einheit BFE+. Foto: dpa

OSNABRÜCK. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt. Noch scheinen die blutigen Kämpfe in Kiew, Charkiw und Mariupol für viele Deutsche weit weg zu sein. Doch auch in Deutschland leben viele Menschen mit familiären Wurzeln in Russland und der Ukraine. Je länger der Krieg dauert, je mehr liegen die Nerven blank. Zudem werden weitere ukrainische Flüchtlinge in den kommenden Wochen und Monaten nach Deutschland kommen. Die Vorsitzenden beider Polizeigewerkschaften befürchten, dass dies massive Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland haben könnte.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, äußerte im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung, er befürchte „gewalttätige Konflikte zwischen Sympathisanten beider Gruppen in der Bundesrepublik“. Auch Anschläge auf russische und ukrainische Einrichtungen in der Deutschland hält der Polizei-Gewerkschafter für vorstellbar. Malchow forderte, die Polizeien von Bund und Ländern müssten sich auf solche Szenarien vorbereiten. Täglich werde die Sicherheitslage neu bewertet.

Der Vorsitzende der mit der GdP konkurrierenden Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, sieht das ähnlich. „Deutschland kann durchaus auch Ziel terroristischer Anschläge werden, etwa durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, erklärte Wendt gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wendt warnte zudem vor den Aktivitäten der russischen Geheimdienste, die „nicht davor zurückschrecken, ihr mörderisches Handwerk auch auf deutschem Boden auszuüben.“ Er forderte daher, Unterkünfte, in denen Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht werden, besonders zu schützen.

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