Hasskommentare nach Polizistenmorden im Internet: Innenministerin schaltet BKA ein

0
Foto: dpa

BERLIN/KUSEL. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat das Bundeskriminalamt (BKA) beauftragt, nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten gegen Hasskommentare im Internet vorzugehen.

«Leider sehen wir im Netz nach der Tat zum Teil sehr widerwärtige und pietätlose Hasskommentare», sagte Faeser der «Bild»-Zeitung (Mittwoch). «Ich habe heute den Präsidenten des Bundeskriminalamtes gebeten, schnell und sehr entschieden dagegen vorzugehen. Das sind Straftaten, und die werden wir mit hohem Ermittlungsdruck verfolgen.»

Der Tod der 24 Jahre alten Polizeianwärterin und eines 29 Jahre alten Oberkommissars am Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle bei Kusel (Rheinland-Pfalz) sei «wegen seiner Brutalität und Skrupellosigkeit kaum zu fassen», sagte Faeser. «Die Polizei hat mit der schnellen Festnahme der beiden Tatverdächtigen gezeigt, wie leistungsfähig sie ist. Ich kann dafür nur von ganzem Herzen danken.»

Seit Dienstag sind zwei Männer wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft. Die 32 und 38 Jahre alten Saarländer sollen bei der Verkehrskontrolle die beiden Einsatzkräfte erschossen haben. Die Ermittler vermuten, dass die Tatverdächtigen Jagdwilderei vertuschen wollten.

Bereits am Dienstag hatten die Ermittler in Rheinland-Pfalz Beifallsbekundungen mit den Tätern in sozialen Medien scharf kritisiert. Dies werde man nicht hinnehmen, hatte Frank Gautsche von der Kriminaldirektion Westpfalz gesagt. Die Behörden würden diese «abscheulichen Postings» genau untersuchen und alles daran setzen, die Absender von Hassnachrichten strafrechtlich zu verfolgen.

Vorheriger ArtikelHeiraten am Schnapszahldatum 2.2.2022: Nachfrage in Rheinland-Pfalz eher gering
Nächster ArtikelApotheker in Rheinland-Pfalz starten Dienstag mit Corona-Impfungen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.