Trier: Stadtmuseum Simeonstift gibt Raubkunst-Gemälde an Erbin

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Foto: dpa-Archiv

TRIER. Ein in der NS-Zeit geraubtes Gemälde des niederländischen Malers Adam van Breen (1585-1642) wird das Stadtmuseum Simeonstift Trier heute (16.30 Uhr) an die Erbin des früheren Eigentümers zurückgeben. Bei einer eigenen Überprüfung der Bestände war das Museum auf das Gemälde «Ijsvermaak/ Schlittschuhlaufen» gestoßen, das seit 2019 als sogenannte Raubkunst in der Lost-Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste geführt wird.

Das Bild gehörte zu der Kunstsammlung des niederländischen-jüdischen Sammlers Jacques Goudstikker (1897-1940). Als Goudstikker im Mai 1940 vor der in Amsterdam einfallenden Wehrmacht floh, musste er seine Kunstsammlung zurücklassen. Diese wurde von den Nationalsozialisten zerschlagen und geplündert. NS-Politiker Hermann Göring ließ Teile der geplünderten Sammlung nach Deutschland bringen. Viele Werke gelten weiterhin als verschollen.

Das Gemälde des Malers van Breen sei über einen Nachlass als Schenkung in die Bestände des Trierer Museums gelangt. Als Bevollmächtigter wird ein Anwalt der Erbin das Gemälde in Empfang nehmen. Nach Kenntnis des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste sind seit dem Jahr 2015 rund 1.200 Objekte aus dem Museumsbereich und mehr als 11.000 Objekte an Bibliotheksgut an die rechtmäßigen Eigentümer oder Nachfahren zurückgegeben worden. (dpa)

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