Hochschule Trier hilft Flutopfern bei Wiederherstellung von Versorgungsnetzen

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Professor Stefan Döring besichtigt mit Studierenden die LNG-Anlage. Foto: Hochschule Trier

TRIER. Nach der Umweltkatastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Juli 2021 waren Professoren und Studierende der Hochschule Trier aktiv am Wiederaufbau der Versorgung mit Strom, Gas und Wärme beteiligt. Während die Studierenden den Anwohnern vor allem zu Beginn bei der Wiederherstellung der Wärmeversorgung helfen konnten, wurde das Fachwissen von Prof. Dr.-Ing. Stefan Döring und Prof. Dr.-Ing. Jens Neumeister weiterhin benötigt, um komplexe Maßnahmen wie bspw. eine mobile Erdgasversorgung umzusetzen, wie die Hochschule Trier mitteilt.

Zur Bewältigung der Umweltkatastrophe haben die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland- Pfalz (ADD) und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) des Landes Rheinland-Pfalz freiwillige Helferinnen und Helfer bei den Hochschulen angefragt. Professor Neumeister ist seitdem im Krisenstab „Hochwasser Ahr“ tätig und wird im Bereich der Wiederherstellung der Technischen Infrastruktur – Energie und Wasser – eingesetzt. Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Trier und der Energieagentur Rheinland-Pfalz sorgte er dafür, dass in vielen der betroffenen Gemeinden vor Wintereinbruch eine Notwärmeversorgung aufgebaut wurde.

Professor Jens Neumeister und Studierende, die vor Ort ihre Aufnahmen gemacht haben. Foto: Hochschule Trier

Dabei war Professor Neumeister mit seinem Team von Studierenden wochenlang von Haus zu Haus unterwegs, um den IST-Zustand zu erfassen, den Wärmebedarf der Gebäude zu ermitteln und Fachfirmen für den Wiederaufbau ausfindig zu machen. Durch ihr Studium in der Fachrichtung Gebäude-, Versorgungs- und Energietechnik kennen sie sich bereits mit den wichtigen Grundlagen der Wärmeversorgung und Heizungstechnik aus und konnten das erlernte Wissen im Krisengebiet praktisch anwenden.

„Wir haben versucht durch den schnellen Aufbau einer Notwärmeversorgung möglichst vielen Menschen das Überwintern in ihren geschädigten Häusern zu ermöglichen. Eine Aufgabe bei der uns unsere Studierenden tatkräftig unterstützt haben. Vielen Dank dafür. Ihr habt vielen Menschen damit geholfen!“, so Professor Neumeister.

Da trotz aller Bemühungen nicht mit einer vollständigen Wiederherstellung des Gasnetzes in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler vor der kalten Jahreszeit gerechnet werden konnte, bauten die Professoren Döring und Neumeister eine mobile Notversorgung auf Basis von Liquified Natural Gas (LNG) auf. Bei LNG handelt es sich um tiefkaltes, verflüssigtes Erdgas. Unter Verantwortung der beiden Professoren wurde die LNG-Anlage in Bad Neuenahr-Ahrweiler geplant, errichtet und betrieben, um die Anwohner mit ausreichend Erdgas zu versorgen, bis die reguläre Versorgung Ende Oktober wieder aufgenommen wurde.

Die mobile Erdgasversorgung mit LNG. Foto: Hochschule Trier

„Eine große Herausforderung bei der mobilen Versorgung mit LNG war es, die benötigte Qualität des Gases herzustellen. Dies gelang uns unter Beimischung von 10% Luft und durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Lieferanten, Analgenkomponenten und dem Netzbetreiber Energienetze Mittelrhein (ENM)“, berichtet Professor Döring.
Die Professoren Döring und Neumeister sind auch weiterhin bei der Wiederherstellung der Versorgungsnetze in den von der Flut betroffenen Gemeinden aktiv. So plant und leitet Professor Döring mit seinem Team die Wiederherstellung der Erdgastrasse entlang der Ahr und Professor Neumeister ist mit den Studierenden dabei mehrere Pellet-basierte mobile Heizcontainer fertigzustellen.

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