BERLIN. Wohl kein Mitglied der Bundesregierung steht so im Fokus der Öffentlichkeit wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Bereits lange vor seiner Berufung in das Ampel-Kabinett riefen seine meinungsstarken Talkshow-Auftritte zum Thema Corona begeisterte Zustimmung bei den einen, schroffe Ablehnung und Hass bei den anderen hervor. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat der 58-Jährige Mediziner nun auch über sein Privatleben und den Umgang mit den ständigen Bedrohungen gegen seine Person gesprochen.
Auf die Frage, ob er manchmal Angst habe, sagte Lauterbach, er sei „kein ängstlicher Mensch“, werde aber auch „sehr gut geschützt.“ Ausdrücklich bedankte der Politiker sich bei Polizei und BKA und erklärte: „Die Aggressionen gehen von einer kleinen Minderheit aus, die viel Lärm macht und zum Teil auch gewaltbereit ist. Diese Minderheit repräsentiert nicht die Bevölkerung, die unsere Corona-Politik zum großen Teil mitträgt und die Maßnahmen befolgt.“
Bei der Stressbewältigung spielten seine Töchter sowie Gespräche mit Freunden eine große Rolle, so Lauterbach: „Meine Kinder und meine Freunde erden mich.“ und weiter: „Mit meiner ältesten Tochter lebe ich in einer Vater-Tochter-Wohngemeinschaft. Und auch mit meiner jüngsten Tochter verbringe viel Zeit.“ Soweit als möglich, treibe er auch Sport, sagte der Minister.
Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag forderte Lauterbach eine neue Quarantäneverordnung zum Schutz der kritischen Infrastruktur, wie „Krankenhäuser, Altenpflege sowie Polizei, Feuerwehr und die Versorgung mit Wasser und Elektrizität.“ Die neue Verordnung müsse „der Omikron-Variante Rechnung tragen, die bald dominieren wird.“
Hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen erwartet Lauterbach weitere Restriktionen, „um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen.“ Insbesondere für Ungeimpfte werden weiterhin Kontaktbeschränkungen nötig sein, was aber auch in ihrem Interesse liege: „Ich möchte es den Ungeimpften ersparen, dass sie auf die Intensivstation kommen“, sagte Lauterbach.
Nur Ahnung vom Klinikalltag hat der gute Mann,wie sein Vorgänger, nicht. Wenn man nur den Bonus an das Pflegepersonal auszahlen soll, die mit „Coronapatienten“ zu tun haben. Zum normalen Alltag gehören mindestens 4 Schichten, Früh-Spät-Nachtdienst, zeitweise auch Zwischendienste ,ganz vergessen, die Springer. Und wenn unter den Stationen ausgetauscht wird. Irgendwann ist das Gesundheitssystem auch runter gewirtschaftet, viele haben bereits den Absprung geschafft.