RLP: Nach Anfrage – Ministerium hält Datenbank gegen Hundekot «nicht zielführend»

3
Ein Hund erledigt auf einer Wiese sein Geschäft. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

MAINZ. Schafft eine DNA-Datenbank Abhilfe gegen Hundekot? Mit dieser Frage hat sich das Innenministerium in Rheinland-Pfalz beschäftigt und ist zu dem Urteil gelangt: Eine solche Einrichtung ist nicht zielführend. «Die verdachtsunabhängige Speicherung personenbezogener Daten von Hundehalterinnen und Hundehaltern erscheint zur Erreichung des angestrebten Ziels unverhältnismäßig», teilte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

Über das Ergebnis habe man auch die Stadt Selters informiert. Der Ort im Westerwaldkreis hatte sich an das Ministerium gewandt. Von einer solchen Datenbank versprachen sich Stadtvertreter, anhand des Kots der Hunde die Halter ausfindig machen und zur Kasse bitten zu können.

Dem Innenministerium zufolge wäre die Umsetzung einer solchen Datenbank mit voraussichtlich unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden – zumal «ortsfremde» Hunde darin nicht erfasst würden und deren Halter bei Verstößen nicht belangt werden könnten, teilte die Sprecherin mit. Die Kosten für die Analyse und Auswertung von Proben solcher Hunde müssten dann von den Kommunen getragen werden.

«Weniger eingriffs- und kostenintensivere Maßnahmen wären etwa regelmäßige Kontrollen und Ahndung durch Ordnungsdienste, Aufsteller mit Hundekot-Beuteln und zusätzliche Müllbehälter», hieß es.

Stadtbürgermeister Rolf Jung (Freie Wähler) aus Selters zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung. «Das ist fast allein juristisch betrachtet und wenig praxisrelevant.» Aufsteller mit Beuteln habe der Ort schon seit Jahren, und das Personal könne man nicht aufstocken.

«Ortsfremde Hunde sind doch eine Marginalie. Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen», sagte der ehemalige Polizist. Schon jetzt müsse ein Hundehalter bei einer Anmeldung alles benennen – neu käme demnach nur der DNA-Code hinzu. «Meine persönliche Überzeugung ist, dass es gut wäre, wenn eine Rechtsgrundlage herkäme», sagte Jung.

Im hessischen Lohra war 2018 die Idee, mit einer DNA-Datenbank gegen Hundekot vorzugehen, abgelehnt worden. Eine monatelange Prüfung habe ergeben, dass ein Register mit den genetischen Informationen aller Hunde gegen den Datenschutz verstoße, sagte ein Büroleiter.

Vorheriger ArtikelWieder mehr Geflüchtete in Rheinland-Pfalz aufgenommen
Nächster ArtikelAktuell am Freitag: Corona-Inzidenz im Saarland sinkt weiter

3 Kommentare

  1. Zielführend und praxisrelevant ist die Frage, wer die teuren Auswertungen der Hundekot- DNA bezahlt. Unglaublich, was dort gefordert wird.
    Ein Hund weiß genau, wann seine Häufchen- Wiese kommt und macht bevorzugt auf dieser. Das sollte doch möglich sein zu überwachen.
    Richtet einen eingezäunten Bereich für Hunde-Freilauf ein und das Problem erledigt sich von selbst.

  2. Man könnte auch überschüssige Mundschutzmasken an die Hundebesitzer verteilen. Diese korrekt am Hinterteil des Hundes befestigt, verhindern bestimmt die ein oder andere Gehwegverschmutzung.
    Zudem arbeitet die Pharmaindustrie bereits an einer genverändernden Impfung für Hunde, die den Stuhlgang unterdrückt. Zukünftig bekommen behandelte Hunde dann eine Impfmarke und gilt auf Gehwegen die G-Regel mit Maskenpflicht für Hunde.

  3. Ich finde vor allem einen Hundeführerschein sinnvoll, nicht so einen quatsch.
    Es gibt viel zu viele Leute die sich z.B. für die Stadt einen viel zu grossen Hund anschaffen weil es gerade in Mode ist oder aus falsch verstandener Tierlebe oder einfach mit ihrem Hund nicht umgehen können.
    Das sollte nicht sein.
    Bei uns am Haus, wir wohnen am Stadtrand in Euren, kommt immer eine Frau mit einem grösseren Hund und lässt diesen von der Leine und über die Wiese laufen. Ein Hund muss auf klare Kommandos trainiert sein, dann ist das auch kein Problem. Diese Frau wenn ihren Hund ruft läuft aber dann immer wie ein aufgescheuchtes Huhn auf ihn zu, rudert mit den Armen und ruft in einem fort: Komm, hierher, hierher.
    Ist ja klar dass der Hund dann nicht gehorcht, er denkt sich dann, oh toll, mein Frauchen will mit mir spielen, läuft fort und kommt erst wenn er keine Lust hat. Was soll jetzt ein Spaziergänger machen wenn so ein Tier auf ihn zuläuft. Über die Dummheit solcher Leute kann ich nur den Kopf schütteln.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.