Kiebitzschutzprojekt Rheinland-Pfalz: Hilfe für den seltenen Vogel mit der Haube

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Ein Kiebitz ist auf einem Feld zu sehen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

MAINZ. Der Vogel mit der besonderen Federhaube am Kopf steht im Zentrum eines Artenschutzprojekts. Ehrenamtliche Helfer wollen ihre Maßnahmen im kommenden Jahr ausweiten.

Nach der Verlängerung der Landesförderung für das Kiebitzschutzprojekt Rheinland-Pfalz bereiten sich ehrenamtliche Helfer auf neue Schutzmaßnahmen im Frühjahr vor. In diesem Jahr wurden im ganzen Bundesland 86 Brutpaare der vom Aussterben bedrohten Vogelart gezählt, wie der Leiter des Kiebitzschutzprojekts, Gerardo Unger Lafourcade, mitteilte.

«Die Kiebitz-Bestände sind in allen Landesteilen sehr niedrig oder sogar erloschen», sagt Unger Lafourcade. «Ohne Schutzmaßnahmen gibt es so gut wie keine Chance für diese Vogelart in Rheinland-Pfalz.» Die Brutgebiete des Kiebitz liegen vor allem in Rheinhessen und der Vorderpfalz. In der Westpfalz, im Hunsrück oder in der Eifel wurden zuletzt keine Brutpaare mehr gesehen.

Das 2019 gestartete Projekt der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) will die Schutzmaßnahmen im kommenden Jahr verstärken. Statt drei mit Elektrozäunen geschützter Gebiete in diesem Jahr soll es dann vier geben. Die Zahl der eingesetzten Nestschutzkörbe soll von 13 auf 24 erhöht werden. Diese schützen das Gelege vor Eierdieben, zu denen etwa Füchse gehören. Geplant sind auch der Rückschnitt von Büschen und das Markieren von Nestern in Absprache mit Landwirten.

Die kritischste Lebenszeit der Vögel mit der besonderen Federhaube am Kopf sind die ersten Tage. Leicht werden sie dann zur Beute von Füchsen oder Greifvögeln. Den tatsächlichen Bruterfolg zu erfassen, ist schwierig. In diesem Jahr wurden mindestens 49 Jungvögel flügge.

Der drohende Verlust der Artenvielfalt sei eine große Herausforderung, sagte Umweltministerin Katrin Eder. Der Kiebitz stehe stellvertretend für viele bedrohte Offenlandarten. In wenigen Jahren sei der Bestand der ehemals weit verbreiteten Art eingebrochen. «Das Kiebitzschutzprogramm leistet einen wichtigen Beitrag, um das Aussterben der Art in unserem Bundesland zu verhindern.» Die Maßnahmen des Projekts unterstützten auch Bemühungen für die Erhaltung anderer Arten, darunter das Rebhuhn.

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