KAISERSLAUTERN. Horst Eckel hätte sicher viel Freude am Auftritt seines 1. FC Kaiserslautern beim 4:0 (2:0)-Heimsieg gegen Viktoria Köln gehabt. Die am vergangenen Freitag im Alter von 89 Jahren verstorbene Fußball-Legende war beim Spiel des Drittligisten am Samstag zumindest in den Gedanken und Herzen aller Beteiligten dabei.
«Wir wollten dieses Spiel unbedingt für Horst Eckel gewinnen. Das haben wir auch in der Kabine angesprochen», berichtete FCK-Profi Philipp Hercher. Und Teamkollege Marlon Ritter sagte: «Trotz des Sieges war das heute sehr komisch. Man merkt, wie betroffen hier jeder vom Tod Horst Eckels ist. Den Sieg haben wir auch für ihn geholt.»
Der Verein würdigte den Weltmeister von 1954 in beeindruckender Art und Weise. Auf Eckels Stammplatz auf der Haupttribüne befand sich ein Kranz und ein Foto der FCK-Ikone. Vor dem Anpfiff wurde ein minutenlanges Video gezeigt, das sein Leben nachzeichnete. Zudem gab es eine Schweigeminute. Die Pfälzer liefen komplett in Schwarz auf und beide Teams spielten mit Trauerflor.
Die Mannschaft legte sich ganz besonders ins Zeug und kam zu einem hochverdienten Erfolg. Daniel Hanslik mit einem Doppelpack in der 4. und 48. Minute, Philipp Hercher (20.) und Jean Zimmer (87.) trafen vor den maximal zugelassenen 10.000 Zuschauern für die Roten Teufel. «Viktoria Köln ist sehr stark aufgetreten und hat sich gerade in der ersten Halbzeit von unserer 2:0-Führung unbeeindruckt gezeigt. Die Jungs haben aber wieder alles weg verteidigt und am Ende auch verdient gewonnen», resümierte Kaiserslauterns Trainer Marco Antwerpen.
Mit 29 Punkten behauptete der seit vier Spielen ungeschlagene FCK einen Platz in der erweiterten Drittliga-Spitzengruppe. Der soll am kommenden Freitag im letzten Hinrundenspiel bei Türkgücü München verteidigt werden. Dort wird Antwerpen allerdings nicht an der Seitenlinie stehen können. Der 50-Jährige sah gegen Köln im Verlauf der ersten Halbzeit seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison und ist somit gesperrt. Antwerpen bezeichnete die Regel zwar als «komplett unsinnig», wird sich aber natürlich daran halten: «Dann werde ich das Spiel in München eben von der Tribüne aus verfolgen.>> (dpa)