Anne Spiegel: Schulen sollen offen bleiben – Kindergrundsicherung kommt

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Die designierte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne). Foto: Andreas Arnold/dpa

BERLIN/MAINZ. Die designierte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie vor Schulschließungen gewarnt. «Wir müssen alles daran setzen, dass die Bildungseinrichtungen so lange wie möglich offen bleiben», sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche müssten verstärkt werden. Sinnvoll wäre, das Tragen von Masken auszuweiten und mehr zu testen. «Ich wünsche mir dringend, dass wir nicht als erstes über die Schließung von Schulen und Kitas sprechen, sondern als allerletztes.»

«Es geht nicht nur um Lernrückstände. Schulen und Kitas sind ein wichtiges System, das den Kindern auch Halt, Geborgenheit und Sicherheit gibt in dieser schwierigen Zeit. Viele Kinder leiden psychisch unter der Pandemie», sagte Spiegel.

Die Grünen haben die rheinland-pfälzische Ministerin für Umwelt und Klimaschutz als Bundesfamilienministerin für die neue Ampel-Regierung in Berlin nominiert. Spiegel kündigte in den Funke-Zeitungen an, sich umgehend um die Förderung ärmerer Kinder kümmern zu wollen. «Für den Start ist wichtig, dass 2,7 Millionen Kinder in Deutschland einen Sofortzuschlag bekommen, der ein deutliches Plus im Geldbeutel bringt.»

Auch die geplante Kindergrundsicherung werde sie sofort angehen, sagte Spiegel – allerdings sei das «ein so großer Wurf, dass die Kindergrundsicherung nicht in den ersten 100 Tagen das Licht der Welt erblicken wird». Zu einem Schwerpunkt will sie zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen. «Es ist mir wichtig, dass wir die Betreuungssituation für Familien verbessern.»

Spiegel kündigte an, dass sie mit ihrer gesamten Familie von Speyer nach Berlin umziehen werde. «Nachdem klar war, wohin die Reise geht, habe ich erst mit meinem Mann und dann mit den Kindern gesprochen. Der Familienrat hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, dass wir alle zusammen nach Berlin ziehen.» (dpa)

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