TRIER. Morgens um 5:30 Uhr herrscht im Fuhrpark des A.R.T. in Trier Süd bereits Hochbetrieb. Die Teams der Müllabfuhr steigen in ihre Fahrzeuge und starten in ihre Tagestouren. Unter ihnen ist seit September auch Vanessa Grässer – die erste Frau im Abfuhrteam des A.R.T. Nicht nur in Trier arbeiten bei der Müllabfuhr längst nicht mehr ausschließlich Männer. Auch wenn der Job körperlich sehr anstrengend sein kann, ist er für viele Frauen attraktiv.
A.R.T. begrüßt weibliche Bewerber
In den novellierten Gleichstellungsgesetzen der Bundesländer steht ausdrücklich, dass mehr Frauen im öffentlichen Dienst gewünscht sind. Da die Müllabfuhr zum öffentlichen Dienst gehört, müssen also auch hier alte Strukturen und Stereotype hinterfragt werden. Während in den Verwaltungen oftmals bereits eine Gleichverteilung erreicht ist, sind Wertstoffhöfe und Abfuhr davon noch weit entfernt. „Das Geschlecht spielt bei der Auswahl neuer angestellter Personen keine Rolle – egal welche Stelle wir ausschreiben. Körperlich schwere Arbeit ist kein Argument, denn die gibt es beispielsweise auch in Pflegeberufen. Und die werden auch heute noch als „Frauenberuf“ wahrgenommen.“ erläutert die Sprecherin des A.R.T., Kirsten Kielholtz.
Mit dem Slogan „Trittbrettfahrerinnen gesucht“ warb Hannover im Spätsommer 2019 um Frauen für die städtische Müllabfuhr. Auch Berlin und Hamburg haben in der Vergangenheit erfolgreich gezielt Müllwerkerinnen gesucht.
Der A.R.T. hat mit der Einstellung von Vanessa Grässer einen ersten wichtigen Schritt getan und hofft, dass diesem Beispiel zukünftig noch viele neue Kolleginnen folgen werden.