KOBLENZ. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt wegen mutmaßlichen Missbrauchs von Nottankstellen im stark flutgeschädigten Ahrtal.
Nach Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) wurden an diesen provisorischen Tankstellen für Einsatzkräfte und Flutopfer pro Tag Tausende Liter Diesel an Unberechtigte abgegeben. Helfer an den Tankstellen hätten seit längerem darauf hingewiesen, dass Kontrollen hier dringend nötig seien, berichtete der SWR am Donnerstag. Dennoch sei bis zum 22. September praktisch jedes Fahrzeug aufgetankt worden – und auch 1000-Liter-Fässer im Laderaum von Kleintransportern.
Bei einer Behelfstankstelle in Bad Neuenahr-Ahrweiler habe ein Mitarbeiter von einer Tagesabgabe von manchmal mehr als 100.000 Liter Diesel gesprochen. Nach dem Beginn von Kontrollen sei die tägliche Menge schlagartig auf unter 20.000 Liter gesunken. Demnach könnte zuvor jeden Tag Diesel im Wert von womöglich mehr als 100.000 Euro unberechtigt abgezapft worden sein.
Ein Sprecher der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Das war ein Problem mit dem Tanken, aber das Problem ist im Griff.» Nach der Flutkatastrophe mit 133 Toten und extremen Zerstörungen am 14. und 15. Juli habe die Bundeswehr Nottankstellen eingerichtet, die später im Auftrag der ADD von einer Firma übernommen worden seien. «Man machte das erst ohne Nachweis, aber dann kam immer mehr Tanktourismus.» Daher zeige das zuständige Ordnungsamt inzwischen erfolgreich Präsenz vor Ort.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz teilte der dpa mit, sie ermittele gegen einen Beschuldigten wegen des Anfangsverdachts eines Betrugs. Womöglich sei er aber auch zum Tanken berechtigt gewesen. Die SWR-Recherchen hätten auch «Anlass zu weiteren Ermittlungen gegeben».

















Mir ist schleierhaft, weshalb bei der kostenlosen Abgabe von Diesel weder Personalausweis, noch Kennzeichen mit aufgenommen worden sind. Allein die Möglichkeit einer nachträglichen Kontrolle und Bestrafung wegen Betrugs hätte die Leute schon abgeschreckt. Weshalb in einem Fall ein 1000 Liter Fass in einem Kleinsttransporter betankt worden ist, ist mir schleierhaft. Nach 2 x 25 l Kanister ist normal Schluss mit dem Abzapfen wegen Brandgefahr. Leider gibt es keinen Hinweis darauf, ob die Helfer ihre Warnungen schriftlich eingegeben haben. Dann könnte man wenigstens ein Disziplinarverfahren starten.
Und das in Deutschland und nicht in einer Bananenrepublik. Sobald Beamte keine Vorschriften (wie im Fall dieser Katastrophe) haben, sind diese so überflüssig wie ein Kropf. Selbstständiges Denken Fehlanzeige. Nichts klappt mehr. Man kann nur hoffen, das sich solche Katastrophen nicht häufen. Denke da zb. an grosse Stromblackouts, die uns bald drohen könnten. Gott stehe uns dann bei.
Find ich gut. Endlich gibt der Staat mal was zurück. Hätte ichs gewusst wäre ich auch hingefahren.