Polizei vollstreckt Europäischen Haftbefehl – Bruder möchte helfen, wird aber selber gesucht

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Symbolbild "Festnahme und Handschellen" - Foto: dpa

SAARBRÜCKEN. Sechs Jahre, einen Monat und 18 Tage muss ein 40-Jähriger jetzt wegen schwerer Körperverletzung in einer französischen Justizvollzugsanstalt verbringen.

Er war gestern Nacht von einer Streifenwagenbesatzung der Bundespolizei in Saarbrücken einer Personenkontrolle unterzogen worden. Bei dieser stellte sich heraus, dass er seit 2019 von den französischen Behörden infolge einer Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung mit einem europäischen Haftbefehl gesucht wurde.

Er hatte 2001 einen Mann in Hombourg-Haut durch Schläge mit einem Werkzeug und Tritte so schwer verletzt, dass dieser seither unter einer dauerhaften körperlichen Beeinträchtigung leidet.

Kurios wurde es für die erfahrenen Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei, als kurze Zeit nach der Verhaftung des 40-Jährigen sein jüngerer Bruder auf der Dienstelle erschien. Denn auch er wurde von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit einem Haftbefehl gesucht. Den haftbefreienden Betrag in Höhe von 973,50 Euro konnte der 39-Jährige, dank der finanziellen Unterstützung seines verhafteten Bruders, vor Ort bezahlen. Er durfte die Dienststelle anschließend wieder verlassen.

Sein 40-jähriger Bruder wurde in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken eingeliefert, wo er auf seine Auslieferung wartet.

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