
RAMSTEIN. Die Außenminister der USA und Deutschlands, Antony Blinken und Heiko Maas, beraten am Mittwoch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz über die Lage in Afghanistan. Zuerst wollen sie zu zweit miteinander sprechen, anschließend werden sich per Video mehrere weitere Außenminister zuschalten, deren Länder ebenfalls mit der Krise in dem zentralasiatischen Land zu tun haben.
Die USA und Deutschland waren die beiden größten Truppensteller des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan, der vergangene Woche mit dem Abzug der letzten US-Soldaten zu Ende gegangen ist. Nun versuchen beide Länder weiter, Menschen außer Landes zu bringen, die sich von den Taliban bedroht fühlen. Die militanten Islamisten haben inzwischen im ganzen Land die Macht übernommen.
Die USA nutzen Ramstein als eins von mehreren Drehkreuzen für ihre Evakuierungsmission. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums kamen bis Montagvormittag insgesamt 34.103 Menschen aus Afghanistan dort an. Von diesen Evakuierten seien bis zu diesem Zeitpunkt 20.943 Menschen in die USA ausgeflogen worden. 90 haben einen Asylantrag in Deutschland gestellt.
Blinken hat vor Deutschland das Golfemirat Katar besucht. Über das arabische Land waren Zehntausende Afghanen ausgeflogen worden. Katar zählt auch zu den Ländern mit den engsten Kontakten zu den Taliban, die dort auch ihr politisches Büro betreiben. Dabei handelt es sich um eine Art Außenministerium, mit dem auch Deutschland Gespräche führt. (dpa)