BITBURG. In Rheinland-Pfalz sind die ersten 215 Menschen eingetroffen, die aus Afghanistan in Sicherheit gebracht wurden.
Nach Angaben des Integrationsministeriums wurden am Wochenende 200 Evakuierte in die Aufnahmeeinrichtung des Landes für Asylbegehrende in Bitburg gebracht. Heute wurden 15 weitere Flüchtlinge aus Afghanistan in der Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (AfA) in Bitburg untergebracht.
Die Evakuierten müssen in der Erstaufnahmeeinrichtung zunächst wegen der Corona-Pandemie in Quarantäne und laut einer Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD) 14 Tage in bestimmten Bereichen der Einrichtung bleiben. Weiterhin wird geprüft, ob sie in Afghanistan als Ortskräfte für Deutschland gearbeitet haben.
„Die Evakuierten haben eine lange und kräftezehrende Reise hinter sich“, sagte Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) am Sonntag. Nun sollten sie erst einmal zur Ruhe kommen.
Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. „Rheinland-Pfalz ist bereit, seine Verpflichtungen gegenüber diesen Menschen zu erfüllen, die durch ihre jahrelange Arbeit für deutsche Dienststellen nunmehr einer Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt sind. Und viele sind es derzeit noch“, sagte Binz.
Die Bundeswehr fliegt seit vergangenen Dienstag Deutsche, aber auch frühere Ortskräfte und ihre Familien aus Afghanistan aus. Dort haben die militant-islamistischen Taliban die Macht übernommen. Seitdem fürchten Oppositionelle, Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und auch Ortskräfte, die für westliche Staaten tätig waren, Racheaktionen.