TRIER. Trotz der üblichen Sommer-Flaute startet der regionale Arbeitsmarkt mit einer großen Dynamik und auf stabilem Niveau in die Sommerzeit, wie die Agentur für Arbeit Trier mitteilt. Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli erneut leicht um 113 Personen zurückgegangen. 10.874 Männer und Frauen sind aktuell in der Stadt Trier und den vier umliegenden Landkreisen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist sogar ein deutlicher Rückgang von 2.054 Personen zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,7 Prozent 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert vom Juni.
„In der Wirtschaft der Region zeigt sich eine deutliche Erholung nach dem Corona-bedingten Einbruch im vergangenen Frühjahr,“ begründet Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier den aktuellen Trend. Vielmehr zeichne sich sogar ab, dass die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen stark zunehme und der Fachkräftebedarf, der bereits vor Corona herrschte, sich nach der Pandemie noch weiter zuspitze. „Die Entwicklung bei den gemeldeten Stellen erreicht einen neuen Rekord und übertrifft damit sogar das Niveau der Vor-Corona-Zeit,“ so Wilhelmi. Mit 5.653 freien Jobs erreicht die Anzahl der gemeldeten Stellenangebote den höchsten Stand seit Erhebung dieser Statistik (2006).
Neben der Corona-Pandemie hat sich in den letzten Wochen jedoch ein neuer Unsicherheitsfaktor den Weg auf den Arbeitsmarkt gebahnt. „Die Flutkatastrophe hat einzelne Ortschaften im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier hart getroffen und somit die dort ansässigen Betriebe. Mit dem Kurzarbeitergeld greift die Arbeitsagentur Unternehmen und deren Beschäftigten auch in dieser Krisensituation unter die Arme. Es ist aber nicht auszuschließen, dass durch den entstandenen Schaden Personalentscheidungen tangiert sind, Neueinstellungen nicht wie vorgesehen stattfinden können oder neue Ausbildungsverträge vielleicht nicht zustande kommen,“ so Wilhelmi.
Während die Statistik einerseits noch keine exakten Aussagen über die Folgen der Flutkatastrophe machen kann, lohnt sich anderseits ein genauer Blick in das Zahlenwerk der Jugendarbeitslosigkeit. Im Gegensatz zu der allgemeinen Arbeitslosigkeit ist diese nämlich im letzten Monat erkennbar angestiegen. 1.322 jüngere Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind derzeit arbeitslos, 115 Personen mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote klettert damit von 3,3 auf 3,6 Prozent. Das Phänomen ist allerdings nicht neu, erklärt Heribert Wilhelmi: „Junge Menschen, die in den letzten Wochen erfolgreich ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und sich nun auf der Suche nach dem ersten Job als Fachkraft befinden, genauso wie Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, finden sich in dieser Statistik wieder. Unser Fokus liegt deshalb über Sommer ganz klar darauf, junge Menschen in Arbeit und Ausbildung zu bringen.“
Von den ursprünglich 2.539 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern um eine Berufsausbildung befinden sich aktuell noch 633 auf der Suche. Ihnen gegenüber stehen 1.507 freie Ausbildungsplätze in der Region Trier.
In der Region Trier waren im Juli 10.874 Menschen arbeitslos gemeldet, 113 weniger als im Juni. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.054 Personen oder 15,9 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt 0,7 Prozentpunkte niedriger als im Juli 2020.
Die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen, geht in der Region Trier deutlich zurück. Während von März bis Juli des vergangenen Jahres 5.654 Unternehmen für 58.869 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten, sind es im gleichen Zeitraum dieses Jahres gerade mal 220 Unternehmen mit 2.744 Beschäftigten.
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier hält sich im Vergleich zum Juni auf einem stabilen Niveau. 3.795 Triererinnen und Trierer sind aktuell auf Jobsuche, fünf mehr als vor vier Wochen. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies jedoch einem deutlichen Rückgang um 1,0 Prozentpunkte.
Die Arbeitslosigkeit im Kreis Bernkastel-Wittlich ist im Juli leicht gesunken. 2.011 Menschen sind arbeitslos, 46 weniger als noch im Juni. Gegenüber Juli 2020 ging die Zahl der Arbeitslosen um 350 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote liegt 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juni und beträgt jetzt 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte.
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat sich der Arbeitsmarkt im Juli ebenfalls weiter entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber Juni um 46 auf 1.481 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte zurück und beträgt nun 2,8 Prozent. Das ist die niedrigste Quote im Agenturbezirk Trier. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 355 Personen weniger arbeitslos, und die Arbeitslosenquote liegt 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Juli 2020.
Im Vulkaneifelkreis ist die Arbeitslosigkeit im Monat Juli leicht zurückgegangen. 42 Personen weniger als im Juni sind arbeitslos gemeldet, insgesamt liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 1.137 Menschen. Gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet die Arbeitslosigkeit ein Minus von 369 betroffenen Personen. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent verringert. Im Juli 2020 lag sie bei 4,5 Prozent.
Im Landkreis Trier-Saarburg ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen klettert von Juni auf Juli um 16 Personen auf 2.450 Jobsuchende. Im Vergleich zum Juli 2020 hat sich die Arbeitslosigkeit um 327 Personen reduziert. Die Arbeitslosenquote bleibt stabil bei 3 Prozent.