MÖRSDORF. Die einst von jährlich Hunderttausenden Ausflüglern betretene, derzeit aber gesperrte Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück soll in etwa einer Woche wieder geöffnet werden.
Allerdings soll sie dann erstmals kostenpflichtig werden. Die Ortsgemeinde Mörsdorf strebe die Öffnung in Abstimmung mit Polizei und Rhein-Hunsrück-Kreis zum Wochenende 9. bis 11. Juli an, teilte ihr Bürgermeister Marcus Kirchhoff am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Für die Einhaltung der vorgeschriebenen Corona-Mindestabstände würden künftig wohl täglich im Durchschnitt drei Ordner angestellt. Für deren Finanzierung sei an eine „Hygieneabgabe“ von drei bis sechs Euro nur für Erwachsene gedacht, erklärte Kirchhoff. Denn sein 600-Einwohner-Dorf könne das alleine nicht stemmen. Von einem „Eintritt“ dürfe wegen des EU-Zuschusses für den Bau der im Prinzip kostenlos zu betretenden Hängeseilbrücke für Fußgänger hoch über einem tiefeingeschnittenen Bachtal nicht gesprochen werden.
Die 360 Meter lange Geierlay gilt auch in der abflauenden Pandemie offiziell als eine freizeitparkähnliche Einrichtung, die nur unter Einhaltung der entsprechenden Corona-Regeln betreten werden darf. Mörsdorf hatte sich bislang personell und finanziell außerstande gesehen, wie bei Freizeitparks unter anderem alle Mindestabstände zu kontrollieren. Daher sperrte die Polizei die Brücke mit Natodraht ab. Mit der Argumentation, diese sei nur ein Wanderweg ohne Kassen, Tore und Zäune und keineswegs freizeitparkähnlich, scheiterte Mörsdorf in zwei Gerichtsinstanzen.