Krankenkasse analysiert: Saarland hat höchsten Krankenstand wegen Psyche

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Eine Frau legt ihren Kopf in die Hände. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Beschäftigte im Saarland melden sich nach einer Analyse der Krankenkasse DAK deutschlandweit am häufigsten psychischer Leiden krank.

Im vergangenen Jahr wurden 339 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, wie die Krankenkasse am Freitag in Saarbrücken mitteilte. Dies seien rund 30 Prozent mehr als im Bundesschnitt mit 265 Tagen. Depressionen waren demnach die wichtigste Ursache für Krankschreibungen, gefolgt von Anpassungsstörungen – die im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent am stärksten zulegten.

Vor allem Frauen fielen oft wegen psychischer Erkrankungen aus, teilte die DAK mit. Sie hatten im Corona-Jahr 2020 mit 458 Tagen je 100 Versicherte fast doppelt so viele Fehltage wegen Seelenleiden wie die Männer – und erreichten damit einen neuen Höchststand. «Die Corona-Pandemie stellt nicht nur ein körperliches Gesundheitsrisiko dar. Unsere aktuelle Analyse zeigt, wie schwerwiegend die Folgen auch für die Psyche sein können», sagte der DAK-Landeschef im Saarland, Jürgen Günther.

Gerade Frauen litten unter den Pandemiebedingungen. Bei ihnen nahm der Krankenstand aufgrund von psychischen Erkrankungen um 14 Prozent zu, bei den Männern sank er dagegen um 17 Prozent.

Für den DAK-Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von rund 28 900 bei der Kasse versicherten Beschäftigten im Saarland ausgewertet. Dies sei eine repräsentative Datenbasis. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert 5,6 Millionen Menschen, davon rund 68 200 im Saarland.

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