++ Aktuell: Verkehrsunfallbilanz 2020 der Polizeiinspektion Trier ++

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Foto: dpa-Archiv

Im Jahr 2020 zeichnet die Analyse der Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion (PI) Trier ein differenziertes Bild. Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist weiterhin rückläufig, auch bedingt durch die Pandemie und das dadurch reduzierte Verkehrsaufkommen. Zwar mussten die Beamten der PI Trier bei insgesamt 3.663 Verkehrsunfällen seltener zur Verkehrsunfallaufnahme ausrücken als noch im Jahr 2019 (4.278 Unfälle), jedoch wurden trotz dieser gesunkenen Gesamtzahl insgesamt 408 Menschen verletzt, davon 86 schwer und 322 leicht.

HIER GEHT ES ZUR UNFALLSTATISTIK DES POLIZEIPRÄSIDIUMS TRIER

Zu den Hauptunfallursachen zählte erneut das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes. Aus diesem Grund ereigneten sich im Dienstbezirk 1.595 Verkehrsunfälle. Dies entspricht ca. 44 Prozent aller aufgenommenen Verkehrsunfälle. Dabei wurden 88 Personen verletzt.

Weiter gehörten Fehler beim Abbiegen, beim Vorbei-/Nebeneinanderfahren, Wenden und Rückwärtsfahren sowie falsches Einfahren in den fließenden Verkehr zu den Hauptursachen von Verkehrsunfällen, die sich in Zuständigkeitsgebiet der PI Trier ereigneten. Alleine 1.112 Verkehrsunfälle waren auf diese Ursachen zurückzuführen, wodurch 77 Personen verletzt wurden.

Die Nichtbeachtung der Vorfahrt führte in 182 Fällen zu einem Verkehrsunfall. Daneben führte dieser Verstoß zu 70 Verletzten und hat damit einen Anteil von ca. 5 Prozent an der Gesamtzahl der durch Verkehrsunfälle verletzten Personen.

Zu insgesamt 11 Prozent aller Verletzten führten Verkehrsunfälle, bei denen als Unfallursache eine nicht angepasste Geschwindigkeit festgestellt wurde. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 127 solcher Geschwindigkeitsunfälle mit 75 geschädigten Personen erfasst.

Bei 43 Unfällen waren Kinder beteiligt. Hierbei wurden 34 Kinder verletzt. Alleine 11 Kinder wurden verletzt, weil sie als Mitfahrer in einem Fahrzeug saßen, das in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Darüber hinaus wurden 7 Kinder als Fußgänger und 22 Kinder verletzt, während sie als Radfahrer am Straßenverkehr teilgenommen haben.

Im vergangenen Jahr waren 42 Fußgänger an Verkehrsunfällen unmittelbar beteiligt. 13 Fußgänger wurden schwer und 29 leicht verletzt.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern ist leicht gestiegen. An 198 Unfällen waren Fahrradfahrer, darunter 31 Pedelec-Fahrer (Pedelecs sind batteriebetriebene Fahrräder), beteiligt. Dies sind 28 Verkehrsunfälle mehr als im Vorjahr. Als verletzt registriert sind hierbei 180 Fahrradfahrer, 32 Prozent aller Verkehrsteilnehmer. Bei 111 dieser Unfälle stellten sich die Fahrradfahrer auch gleichzeitig als Unfallverursacher heraus. Die Hauptunfallursachen in diesem Bereich sind die Benutzung falscher Fahrbahnteile, wie z.B. Gehwege oder Fußgängerüberwege und das falsche Einfahren in den fließenden Verkehr z.B. aus Grundstückseinfahrten.

Neu in Erscheinung getreten sind die Zahlen an verkehrsunfallbeteiligten Pedelec-Fahrern; im Jahr 2020 erscheinen in der Statistik 31 Verletze, davon 6 schwer und 23 leicht Verletzte – das sind insgesamt 13 mehr als im Vorjahr. Aus dieser Gruppe waren 17 Pedelec-Fahrer ursächlich am Unfallgeschehen.

Auch neu zu erwähnen sind die E-Scooter-Benutzer (E-Scooter sind Elektrokleinstfahrzeuge, die einem Tretroller ähneln und mit Hilfe eines Elektromotors angetrieben werden), die statistisch seit 2020 in einer eigenen Rubrik erfasst werden: 4 Unfälle, davon waren 3 Scooter-Fahrer Verkehrsunfallverursacher, die bei den Unfällen leicht verletzt wurden. Eine geschädigte Fußgängerin erlitt u. a. schwere Gesichtsverletzungen.

Bei der Risikogruppe der Motorradfahrer konnten sowohl die Anzahl der Unfälle und Verletzten, als auch Schwere der Personenschäden leicht reduziert werden: 49 Verletzte, davon 15 schwer und 34 leichtverletzt.

In der Risikogruppe der jungen Fahrer bis 24 Jahren hat die Zahl der Verkehrsunfälle unter deren Beteiligung von 1049 Verkehrsunfällen in 2019 auf 908 im Jahr 2020 abgenommen. Wurden im Jahr 2019 noch 114 junge Fahrer leicht verletzt, so ist die Zahl in 2020 auf 84 gesunken. Auch die Anzahl der Schwerverletzten im Vorjahr von 25 sank auf 18 in 2020 in dieser Gruppe der jungen Fahrer bei Verkehrsunfällen. Hauptunfallursachen waren ungenügender Sicherheitsabstand, unangepasste Geschwindigkeit und Vorfahrtsmissachtung. Diese Gruppe stellt überproportional die größte Gruppe aller am Verkehrsunfallgeschehen beteiligten Altersgruppen dar.

Auch die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren und der Verunglückten dieser Risikogruppe sind im vergangenen Jahr weiter gesunken. An 693 Unfällen waren Senioren, d.h. Verkehrsteilnehmer im Alter von 65 Jahren oder älter beteiligt. In 308 dieser Fälle waren die Personen über 75 Jahre alt. Insgesamt wurden 79 Senioren verletzt.

Im Bereich der Verkehrsunfallfluchten ist die Zahl von 1008 im Jahr 2019 auf 839 in 2020 etwas gesunken. Die Aufklärungsquote liegt hier bei rund 42,1 Prozent. Somit bleibt festzustellen, dass fast jede zweite Unfallflucht aufgeklärt und der Unfallverursacher ermittelt werden konnte.

Insgesamt waren bei 71 Verkehrsunfällen Alkohol, Drogen oder Medikamenteneinfluss die Hauptunfallursache. Zur Bekämpfung dieser Unfallursachen setzt die Polizeiinspektion Trier sowohl auf die Prävention als auch auf die regelmäßige Durchführung entsprechender Verkehrskontrollen. So wurden im letzten Jahr 132 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung eingeleitet. 43 Mal konnten die Beamten gerade noch rechtzeitig eine Trunkenheitsfahrt verhindern und Fahrzeugschlüssel bzw. Führerscheine sicherstellen.

Darüber hinaus beteiligt sich die Polizeiinspektion Trier seit Jahren an zielgruppenorientierter Verkehrssicherheitsarbeit und wird sich auch weiterhin durch präventive Verkehrssicherheitsprogramme sowie gezielte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen mit dem Ziel der Reduzierung der Verkehrsunfallzahlen engagieren.

Ergänzender Hinweis:

Die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Trier – zu der auch die Polizeiwache Innenstadt gehört – erstreckt sich auf das Stadtgebiet Trier mit Ausnahme der Stadtteile Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer. Darüber hinaus ist sie zuständig für die Ortsgemeinden Hockweiler, Franzenheim, Igel, Langsur, Ralingen und Trierweiler der Verbandsgemeinde Trier-Land sowie die Ortschaften Korlingen, Sommerau, Gutweiler, Gusterath, Pluwig und Ollmuth der Verbandsgemeinde Ruwer.

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