MAINZ. Christian Baldauf mit hochgekrempelten Ärmeln als Macher – und Malu Dreyer mit einem Lieblingsrezept in der Küche: Im Corona-Wahlkampf werben CDU und SPD auch in mehrseitigen Blättern für ihre Spitzenkandidaten. Es geht um Privates und Politisches.
Die SPD spricht werbewirksam vom «Malu-Magazin». In der Mitte des 15-seitigen Hefts findet sich ein Gespräch der Ministerpräsidentin (60) mit Schauspielerin Iris Berben (70). Es geht um starke Mütter, Zuversicht, Feminismus, den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus, um Kultur und auch um die SPD. Ein Kreuzworträtsel verspricht zehn Gewinnern ein Treffen mit der Ministerpräsidentin – wegen der Pandemie online.
Ein Porträt, Fotos aus seinem Privatleben und ein Steckbrief mit zehn Fragen: In dem mit acht Seiten deutlich dünneren Werbeblatt der CDU geht es vor allem darum, den 53 Jahre alten Familienvater, Teamplayer und Spitzenkandidaten Baldauf bekannt zu machen. Sein größter Fehler? «Meine Ungeduld», heißt es im Steckbrief des Anwalts.
Gleich auf der ersten Seite kommen seine Praktikerteams zu Wort, die ihn in der Politik beraten – vom Psychologen und Extremismusexperten Ahmad Mansour bis zur Grundschullehrerin Jutta Bretz. Thema sind auch – kurz, bunt und grafisch aufbereitet – die Schwerpunkte des Wahlprogramm und damit auch die Regionen des Bundeslandes. Ein Quiz fehlt auch bei der CDU nicht. Der Gewinn: Zehn «Schlemmerkisten».
Mit 54 verschiedenen «Fastnachtsrufen» aus Rheinland-Pfalz beginnt das «Malu-Magazin» und macht dann gleich mit dem Kampf gegen die Klimakrise und mit Corona-Schutzimpfungen weiter. Die 52 Landtagskandidaten werden auf einer Doppelseite kurz vorgestellt. Außerdem ist Platz für einige Menschen aus Rheinland-Pfalz, deren Ideen oder Produkte über Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Im Interview mit der Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Jutta Allmendinger, geht es um die 32-Stunden-Woche und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen.
Das Blatt der SPD erscheint in einer Auflage von rund einer Million Stück auf Öko-Papier und ist auch als E-Paper zu haben (www.spd-rlp.de/web/malu-magazin). Die Seiten sind etwas dicker, bunter und glänzender als bei dem Exemplar der CDU, das Format etwas kleiner als DIN A4. Die CDU hat sich für DIN A4 und Zeitungspapier entschieden. Die Auflage ist mit rund 1,9 Millionen Stück dafür fast doppelt so hoch: Für jeden Haushalt eine, hatte Generalsekretär Gerd Schreiner angekündigt.
mit über die Jahre zu viel eingenommenen Steuergeldern kann man ja vieles machen.. alles außer es den geschröpften Menschen zu erstatten.. Nein, lieber duslige Magazine von Landes- und Hochverräterin wie Dreyer !
erinnert mich irgendwie ans MAD-Magazin:
https://www.sueddeutsche.de/medien/mad-magazine-satire-1.4512774
sind auch beide zum Lachen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen
Herr Schreiner,
die Ausgabe des „Malu-Magazins“ (sic!) für unseren Haushalt können Sie sich sonstwohin stecken.
Klar: dicker, bunter und glänzender als das schwarze Magazin.
Sie müssen wissen: die Verpackung macht´s nicht, egal wie sehr sie glänzt. Inhalte sind wichtig, aber da hängt´s halt wie immer bei den Sozen.
Das ist ja so toll!
Liest man hierzulande gar nicht:
https://www.wort.lu/de/international/rheinland-pfalz-erster-schritt-bei-planung-einer-mittelrheinbruecke-602a0782de135b9236a23440
da können die Grünen wieder mit dem Versprechen in die Wahl ziehen, gegen die Brücke zu kämpfen, um sie dann nach dem Wahlkampf mitweiterzubauen.
Klar ist das Parteienwerbung und kostet Geld. Aber eine gut gemachte Zeitung (es muss ja nicht alles gefallen, was drin steht) ist mir allemal lieber als die Verschandelung der Gegend durch Plakatwände, die kein Mensch wahrnimmt und die allenfalls Anlass zu Schmierereien geben.