Corona-Pandemie breitet sich rasch aus – Einheitliche Regelungen gefordert

Vor den Gesprächen der Länderchefs mit der Kanzlerin erreicht die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert. In der Pfalz fordern mehrere Kommunen landeseinheitliche Regelungen. Der Mieterbund fürchtet wachsende Probleme bei Mietzahlungen.

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ. Auch in der neuen Woche zeichnet sich bislang kein Ende der beschleunigten Ausbreitung der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz ab. Einen Tag vor den mit Spannung erwarteten Beratungen der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erreichte der tägliche Zuwachs an Corona-Infektionen einen neuen Höchstwert. Hier ein Überblick der jüngsten Entwicklungen.

FALLZAHLEN: Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg binnen 24 Stunden um 698 auf 17 775, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Abzüglich der Zahl der als genesen eingestuften Menschen sind nun aktuell 5960 Menschen in Rheinland-Pfalz mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um acht auf 276 – dies ist die höchste Zunahme seit Mai.

CORONA-MASSNAHMEN: Kommunen in der Pfalz fordern von der Landesregierung einheitliche Regelungen für ganz Rheinland-Pfalz. «Wir fordern die Landesregierung auf, von individuellen lokalen Regelungen Abstand zu nehmen», erklärten am Dienstag die Landräte von Germersheim, der Südwestpfalz und der Südlichen Weinstraße sowie der Oberbürgermeister der Stadt Landau. Statt eines «Flickenteppichs an Maßnahmen» bräuchten die Menschen klare Regelungen.

EINZELHANDEL: Der Handelsverband Rheinland-Pfalz will trotz der steigenden Zahl an Corona-Infektionen an verkaufsoffenen Sonntagen festhalten. «Mehr Verkaufstage bedeuten auch eine Entzerrung in den Läden», sagte Verbandsgeschäftsführer Thomas Scherer. Nach dem Ladenöffnungsgesetz sind verkaufsoffene Sonntage in Rheinland-Pfalz nur bei besonderen Anlässen wie Stadtfesten erlaubt. Diese seien in diesem Jahr aber weggefallen, betonte Scherer. In Mainz wird es vor Weihnachten keinen verkaufsoffenen Sonntag mehr geben – ursprünglich war dieser für den 1. Advent am 29. November vorgesehen.

WOHNUNGSMIETEN: Der Deutsche Mieterbund in Rheinland-Pfalz befürchtet, dass die Zahl obdachloser Menschen in den kommenden Monaten in die Höhe schnellen könnte. Man müsse davon ausgehen, dass sich die wirtschaftliche Situation vieler Menschen aufgrund der Corona-Pandemie verschlechtere. «Damit dürfte die Zahl der Mieter steigen, die ihre Wohnungen nicht mehr bezahlen können», sagte der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende des Mieterbundes, Franz Obst.

FLÜCHTLINGE: In der Erstaufnahme-Einrichtung für Asylbewerber in Trier wurden zwei weitere Infektionsfälle. In der Sammelunterkunft sind jetzt aktuell 23 Menschen erkrankt.

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