Nur die Hälfte an Fahrzeugen: Weniger Verkehr auf der Hochmoselbrücke als erwartet

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ZELTINGEN-RACHTIG. Über die vor knapp einem Jahr eröffnete Hochmoselbrücke rollt deutlich weniger Verkehr als zuvor angenommen. Eine Verkehrszählung im September habe ergeben, dass die Brücke am Tag im Schnitt von 12 600 Fahrzeugen genutzt werde, darunter 2000 Lastwagen, teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz am Mittwoch in Koblenz mit. Eine Prognose von 2009 war für 2025 von gut 25 000 Fahrzeugen am Tag ausgegangen.

Am 21. November 2019 war die 1,7 Kilometer lange und bis zu 160 Meter hohe Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig als Teil einer neuen rund 28 Kilometer langen Strecke der neuen Bundesstraße 50 für den Verkehr freigegeben worden. Dieser Hochmoselübergang verbindet das Autobahnkreuz Wittlich in der Eifel mit der alten B50 bei Longkamp im Hunsrück.

Die Differenz zwischen Prognose und tatsächlichem Verkehr nur als Folge der Corona-Pandemie zu begründen, wäre «sachlich falsch», teilte eine Sprecherin des LBM mit. Es gebe aber sicherlich eine Phase der Eingewöhnung, bis Neubaustrecken bei allen Verkehrsteilnehmern auch wahrgenommen würden. Man gehe davon aus, dass der Verkehr in den nächsten Jahren «noch peu à peu und stetig zunehmen» werde.

Hinzu komme, dass bei der Prognose damals von einem Aufkommen am Flughafen Hahn von elf Millionen Passagieren pro Jahr ausgegangen worden sei. Auch den noch nicht vollzogenen Lückenschluss der Autobahn 1 zwischen Blankenheim und Daun hatte man damals angenommen.

Eine im Frühjahr geplante Verkehrszählung war wegen der Coronakrise auf September verschoben worden. Die Kosten für den kompletten Hochmoselübergang belaufen sich auf 483 Millionen Euro. Die nächsten Verkehrszählungen werde es ab 2021 geben, teilte der LBM mit.

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6 Kommentare

  1. Cel surprise…in einem Gebiet in dem kaum Infrastruktur ist und sich diese auch nicht durch eine Brücke ansiedeln wird, ist weniger Verkehr als gedacht? Das ist genauso überraschend wie das Desaster auf dem Nürburgring, ein Wm Stadion in Kaiserlautern zu bauen usw usw…

  2. Die erhofften Zahlen stammen auch bestimmt aus einer Rechnung wo man nicht an sowas wie das grosse C gerechnet hatte… Weniger Reisende=weniger Verkehr!
    Quelle surprise ?

  3. Natürlich ist Covid 19 nicht der alleinige Grund für die geringeren Zahlen. Ich kenne einige Fernfahrer, und viele von denen fahren lieber die A48 und dann die 61 als über die Hochmoselbrücke. Es nervt viele einfach die Ampelanlagen auf der Strecke zwischen Büchenbeuren und dem Anschluss B50 bei Longkamp. Die lassen den LKW lieber rollen. Aber man könnte vielleicht mit den einfachen Dingen anfangen. Vor ein paar Wochen war ich in Trier. Als Ortskundiger brauch ich keine Schilder, Fremde schon. Und da war am Moseltaldreieck bei Schweich immer noch die Beschilderung zum Flughafen Hahn über die A1 und dann über die B327 Richtung Morbach statt Richtung Wittlich, und dadurch über den Hochmoselübergang. Wenn man dann als Ortsunkundiger noch ein altes Navi hat, wird man die Brücke nicht sehen.

  4. Wenn lokale.de schreibt „Weniger Verkehr … als erwartet“ muss es richtig heißen „Weitaus weniger Verkehr … als herbeifabuliert“. Aber vielleicht könnt Ihr in Lokalo.de mal über diese Fehleinschätzungen ausführlicheres schreiben.

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