Keine Entspannung und dauert zu lange – Eltern weiter unzufrieden mit Situation bei Schulbussen

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Foto: dpa-Archiv

Die neu geschaffene rheinland-pfälzische Schulbus-Börse hat die Situation in den oft überfüllten Fahrzeugen nach Ansicht von Landeselternsprecher Reiner Schladweiler nicht grundlegend entspannt. «Wir haben höchstens eine minimale Verbesserung», sagte Schladweiler der Deutschen Presse-Agentur. «Das dauert alles viel zu lange.» Obwohl immer mehr Eltern-Taxis unterwegs seien, blieben die Busse zu voll. Die in der Börse anvisierten zusätzlichen 220 bis 250 Busse reichten bei Weitem nicht aus, um für weniger Gedränge zu sorgen.

«Wir fordern 1000 Busse in die Busbörse», sagte er. Der Landeselternbeirat habe deshalb eine entsprechende Petition an den Landtag gestartet, die unter anderem auch eine Reduzierung der Stehplätze vorsieht. Sie läuft noch bis Ende Oktober und sammelte bislang mehr als 5000 Unterschriften ein.

Schladweiler räumte ein, dass sich die Petition eigentlich an die Kommunen als Schulträger richten müsste. «Doch da bekommen wir immer wieder die gleiche Antwort: Wir haben kein Geld», berichtete er. Deswegen habe sich der Landeselternbeirat entschlossen, die Initiative an den Landtag zu richten – auch mit Blick auf die Landtagswahl im März. Die Probleme seien teils schon jahrzehntealt und bekannt, doch habe sich die Lage nun nochmals zugespitzt. «Die Corona-Lage zwingt uns zum Handeln. Den Herbst haben wir noch vor uns», warnte er. Denn dann komme auch noch das Grippevirus hinzu.

Die Landesregierung hatte Ende August unter dem Eindruck von Kritik über Gedränge in Schulbussen und die dadurch steigende Corona-Infektionsgefahr angekündigt, die für den Schulbusverkehr zuständigen Kreise und kreisfreie Städte bei der Bestellung zusätzlicher Fahrzeuge zu unterstützen. Über die zentrale Bus-Börse sollen in Kooperation mit dem Verband Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz (Molo) die landesweit zur Verfügung stehenden Busse dort eingesetzt werden, wo sie benötigt und abgerufen werden. Bis zu 250 Busse will das Land mit bis zu 90 Prozent finanzieren. (dpa)

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2 Kommentare

  1. Gottes (Behörden) Mühlen mahlen langsam. Bald erübrigt sich die Anschaffung von weiteren Bussen, da die Schüler sich gegenseitigt angestecken, und sei es nur mit einer harmlosen Erkältung. Sie dürfen die Schule nicht besuchen und sitzen, besser gesagt stehen, auch somit nicht in den überfüllten Bussen. Ist vielleicht auch ein Gedankenspiel bei den zuständigen Stellen ?!
    Andere Seite der Medaille, es fehlen die nötigen Busfahrer für die evtl bereitgestellten Busse!!

  2. „Wir haben kein Geld“ – diese Antwort würde man normalerweise von einem Entwicklungsland erwarten , aber nicht von einem Land das so reich ist das es die ganze Welt retten will !
    Die überfüllten Bussen sind dabei ja nur ein Probem , das andere sind die Antiquitäten die zum Transport eingesetzt werden . Sicherheitsgurte , Fahrerairbag , ABS alles Fehlanzeige – ein Großteil der Karren gehören in die Schrottpresse aber nicht auf die Straße .

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